Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
24.03.2023

Verschwommene Grenzen für Lernende

Tina Touli Design aus London gewährt einen Einblick in ihre Arbeit.
Tina Touli Design aus London gewährt einen Einblick in ihre Arbeit. Bild: GBS
Die Grenzen zwischen Kunst, Technologie und Design sind fliessend. Am fünften Swiss Interactive Media Design Day am GBS St.Gallen gaben internationale und nationale Referenten Einblicke in ihr Schaffen, ihre Experimente und Visionen.

Die Eröffnungsrednerin des Swiss Interactive Media Design Day war Emma Margarita Erens. Sie beschreibt sich als interdisziplinäre Designerin und setzt sich sowohl mit der Bildenden Kunst auseinander, als auch mit Game, Textil oder Costumes Design – mit diesem Erfahrungsschatz die ideale Wahl. 

«Die Grenzen in unserer schnelllebigen und technisch vielseitigen Welt sind verschwommen – blurred. Als Designerin bin ich während eines Projekts gleich in mehreren Disziplinen gefordert», sprach Emma Margarita Erenst zu den über 200 Zuhörer in der Aula des GBS St.Gallen.

Als Beispiel beschrieb sie ihren Auftrag für ein nachhaltiges Textiltechnologie-Startup. Das Ziel: Die Kundschaft wählt die Farbe des Textilprodukts selber, wodurch eine abfallfreie und bedarfsgerechte Textilproduktion möglich wird.

Der Lösungsansatz: In einer App kann die Kundschaft Fotos hochladen, zum Beispiel aus dem Wohnzimmer, und erkennt dann, welche Farbe des Kissens oder des Sofas am besten zur Umgebung und zum persönlichen Stil passt. Emma Margarita Erenst nahm während diesem Projekt die Rolle der kreativen Leitung, der Textilgestalterin und der Interfacedesignerin ein.

Vom Lehrling zum Idol

Tags zuvor gab Erenst den angehenden Interactive Media Designer und Grafiker bereits einen Workshop. Sie gewährte einen Einblick in die Rapid-Prototyping-Techniken.

«Für die Lernenden geht die Tür zu einer neuen Welt auf. Sie sehen, was in ihrem Beruf alles möglich ist und kommen mit ehemaligen Lernenden in Kontakt, die jetzt als Idol auf der Bühne in der Aula stehen», erklärt Patrik Forrer, Leiter Abteilung Schule für Gestaltung, Lehrberufe.

Er denkt dabei an Siriam Drobik und Remo Schmidheiny, die hier in St.Gallen zur Schule gingen und vor drei Jahren ihr eigenes Design-Studio Toericht in Zürich gründeten. Ihr Workshop war eine Einführung in die 3D-Welt mit der Open-Source-Software Blender, stgallen24 berichtete.

  • Eröffnungsrednerin Emma Margarita Erenst. Bild: GBS
    1 / 2
  • Die Moderatorin Marlene Wenger. Bild: GBS
    2 / 2

Aus London und Prag angereist

Das Studio Toericht leitete mit seinem Auftritt am Freitagnachmittag das Ende des fünften Swiss Interactive Media Design Day ein. Siriam Drobik schwärmt: «Solche Tage sind so wichtig. Es ist das eine, die ganze Theorie und Künstler*innen der Vergangenheit kennenzulernen.

Viel inspirierender ist es jedoch immer, wenn wir Leute treffen und hören, die mitten im Arbeitsmarkt stehen und viel über ihre Erfahrungen berichten können.» Sich in der Branche zu vernetzen sei superwichtig.

Derselben Meinung ist GBS-Rektor Daniel Kehl, der Redner aus London, Prag, Brüssel, Hamburg, Den Haag, Zürich, Lausanne, Genf und der Rhône-Alpes Region begrüsste. Er verwies ebenso darauf, dass das Tagungsthema «Game Design» im Jahr 2015 den Nerv der Zeit traf.

Mittlerweile mache E-Sports einen beträchtlichen Anteil der Einnahmen der Game-Industrie aus. «Seien sie also stets offen für neue Ansätze und neue technischen Möglichkeiten», so das Fazit von Daniel Kehl.

Neue Impulse aus der Branche wird es wieder am sechsten Swiss Interactive Media Design Day im Frühling 2024 geben.

Das war das komplette Programm am IMDD am GBS St.Gallen:

09.30 Uhr: Emma Margarita aus Tel Aviv
10.25 Uhr: KiloKilo, eine Zürcher Digitalagentur für Design, Code und Motion
10.45 Uhr: Tina Touli Design aus London
11.35 Uhr: Luca Hesse, ein Grafik- und Motion-Designer aus Hamburg
11.55 Uhr: Oficina Design aus Prag
13.30 Uhr: AATB.ch aus Zürich
14.00 Uhr: Based Design aus Genf und Brüssel
14.20 Uhr: Ecal, Kunstschule in Lausanne
15.00 Uhr: Lennarts & De Bruijn, prämiertes, niederländisches Kreativstudio
15.20 Uhr: Studio Toericht aus Zürich
15.45 Uhr: Scenocosme aus der Region Rhône-Alpes

sir/pd
Demnächst