Siriam, was ist momentan «State of the Art» im Bereich Interactive Media Design?
Siriam Drobik, Gründerin Studio Toericht: Interactive Media Design ist ein sehr mächtiges und im Vergleich zu anderen Disziplinen des Designs ein ausserordentlich vielfältiges Tool. Es ist für uns kaum möglich, hier eine klare Aussage zu machen. Wir achten sehr darauf, Interactive Media Design für die richtigen Dinge einzusetzen. «Be good, stay woke.»
Worauf werdet ihr bei eurem Auftritt am Swiss Interactive Media Design Day den Schwerpunkt legen?
Auf den Spass! Und damit möchten wir natürlich auch die Hemmschwelle der Leute senken, neue Dinge zu probieren. Im besten Fall fassen sie den Mut, auch ihren eigenen Weg zu gehen.
Mut habt unter anderem auch ihr bewiesen. Wie ist es, sein eigenes Designstudio zu gründen?
Ehrliche Antwort? Sehr anstrengend. Das Schlimmste für uns war das Gefühl der Angst. Angst davor, nicht genug zu verdienen. Angst davor, nicht gut genug zu sein. Aber mit dem Gründen ist es wohl wie mit allen anderen grösseren Aufgaben im Leben. Beginne am Anfang und arbeite dich Schritt für Schritt durch. Es gibt ganz viele Stellen, wo man gratis Unterstützung bekommt. Zum Beispiel im eigenen Umfeld oder die St.Galler Start-up-Förderung Startfeld und das Institut für Jungunternehmen IFJ in St.Gallen. Es war eine sehr aufregende Zeit, in der wir viele Dinge zum ersten Mal gemacht haben. Aber dann folgen auch das zweite und das dritte Mal – und mit jedem Mal wird es einfacher.
Die Gründung ist der eine Meilenstein. Jetzt führt ihr das Studio Toericht. Wie gefällt euch das?
Es ist wunderschön. So jung schon so viele Erfahrungen und Fehler gemacht zu haben, hat uns die Basis gegeben, heute reibungslos unser Studio zu führen. Die Sicherheit, die wir aus unseren Erfahrungswerten gewonnen haben, lässt uns heute einfacher und pragmatischer Entscheidungen fällen. So können wir uns auch bewusster in eine von uns bestimmte Richtung entwickeln, statt einfach nur auf unsere Umwelt zu reagieren.
Ihr bildet den zweitletzten Programmpunkt am diesjährigen Interactive Media Design Day. Was denkt ihr über den Anlass?
Solche Tage sind so wichtig. Es ist das eine, die ganze Theorie und Künstler der Vergangenheit kennenzulernen. Viel inspirierender fanden wir es jedoch immer, wenn wir Leute treffen und hören konnten, die mitten im Arbeitsmarkt stehen und viel über ihre Erfahrungen berichten können. Sich in der Branche zu vernetzen ist superwichtig und auf eine Art und Weise kann man so Menschen einfach ehrlicher kennenlernen, als wenn man nur über sie liest.