Der Masterstudiengang Sonderpädagogik mit Vertiefung Schulische Heilpädagogik kennt seit Sommer 2021 ein neues Curriculum und wird seither jährlich angeboten. Jene 23 Absolventen, die am vergangenen Mittwoch ihr Diplom überreicht bekamen, hatten noch nach altem Curriculum studiert – als letzter Jahrgang.
Eine Rolle dürfte dies für die frisch gebackenen Heilpädagogen aber nicht gespielt haben, sagte Prof. Dr. Bea Zumwald, Koordinatorin des Masterstudiengangs seitens der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG).
Sie überreichte zusammen mit Prof. Dr. Carlo Wolfisberg, Leiter Master Schulische Heilpädagogik 11–19 an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH), und der Mentorin Eva Ruchti in der Aula des Hochschulgebäudes Stella Maris in Rorschach die Diplome samt roter Rose.
Der Masterstudiengang Sonderpädagogik mit Vertiefung Schulische Heilpädagogik dauert fünf Semester und ist eine Kooperation der PHSG mit der HfH.
Gefragtes Fachpersonal
Nicolas Robin, neuer Prorektor Ausbildung der PHSG, gratulierte den Diplomanden zum Erfolg. «Ihr Fachwissen und Ihre Expertise sind und werden sehr gefragt», sagte er. «Sie sind die Akteure, die in unserem komplexen Bildungsgefüge die authentischen Farben unserer Zeit und unseres Bildungsverständnisses prägen.»
Er hoffe, dass sie der Öffentlichkeit ein sensibles und differenziertes Bild einer gewünschten schulischen Bildung für alle vermitteln und damit ein anderes, weniger theoretisches Licht auf die aktuellen Debatten über eine inklusive Schule und heilpädagogische Professionalität werfen.
Ein Blick zurück
Die Festrede hielt an diesem Nachmittag SP-Kantonsrat Daniel Baumgartner. Als schulischer Heilpädagoge, ehemaliger Präsident des Konvents der Schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen (KSH) und langjähriger Leiter der Heilpädagogischen Schule (HPS) Flawil kennt er die Branche in- und auswendig.
Er nahm die Anwesenden auch mit auf eine Reise zurück in die Vergangenheit und pickte einzelne Aspekte und Erlebnisse heraus, die entweder bildungspolitisch oder auf persönlicher Ebene prägend waren.
Getan habe sich einiges in den vergangenen 40 Jahren. «Allein unsere Berufsbezeichnung, die sich vom Hilfsschullehrer über den Sonderklassenlehrer hin zum Schulischen Heilpädagogen gewandelt hat, weist auf die grossen Veränderungen hin», sagte Baumgartner.
Trotz seiner langjährigen Erfahrung wollte er den Diplomanden keine Ratschläge mit auf den Weg geben. «Aber», fügte er an, «bleibt authentisch, klar und überzeugend aus der Praxis. Habt den längeren Atem als die anderen und seid auch ein bisschen unnachgiebig und hartnäckig, wenn es um das heilpädagogische Menschenbild geht.»
Die Schulischen Heilpädagogen hätten eine Botschaft und mit dieser Botschaft auch eine Verantwortung. Die Diplomfeier wurde vom Trio Maria’s Finest, bestehend aus den PHSG-Dozenten Simon Meier (Klavier), Saki Hatzigeorgiou (Gitarre) und Ralph Hufenus (Kontrabass), musikalisch umrahmt.
Im Anschluss stiessen die Diplomanden mit ihren Familien und Freunden auf den beruflichen Erfolg an.