Nach jahrelangen Gesprächen mit der St.Galler Pensionskasse (SGPK) und der Stadt St.Gallen, bei denen neben anderen Möglichkeiten auch Kaufangebote unterbreitet wurden, ergriff das Museumsquartier zum Erhalt seines grünen Begegnungsortes als letztes Mittel die Initiative, über die am letzten Sonntag entschieden wurde.
Während der Abstimmungskampagne mussten die Initianten in der öffentlichen Diskussion «viel Kritik und vehemente Ablehnung durch alle Fraktionen aushalten», wie das Initiativ-Komitee in einer Mitteilung schreibt. Umso mehr mache das hervorragende Abstimmungsresultat deutlich, dass es bei der "Wiesli-Initiative» nicht nur um ein Partikularinteresse ginge. Es gehe um gelebte Demokratie und um ein wichtiges Anliegen eines grossen Teils der Stimmbevölkerung, schlussfolgert das Initiativ-Komitee «Rettet das Wiesli».
Optimistisches Ergebnis für die Zukunft
Mit der Kampagne sei ein Diskurs über den Umgang mit Quartierfreiräumen angestossen worden, von dem die Menschen in allen Quartieren der Stadt profitieren könnten. «Denn das Abstimmungsergebnis ist ein Zeichen an die Verantwortlichen in der Politik, die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung ernst zu nehmen und das Verdichtungsdogma zu hinterfragen», stellen die Initianten im Nachhinein klar.
Die Verdichtung dürfe nicht zulasten der wenigen Grünräume in den Quartieren gehen, die es in der Stadt noch gäbe. So stärke nämlich jeder Grünraum die Lebensqualität der Menschen im Quartier. Gleichzeitig werde die Biodiversität und ein angenehmeres Stadtklima gefördert.
In dem hohen Ja-Stimmen-Anteil sehen die Befürwortet ein optimistisches Zeichen für eine nachhaltige Stadtentwicklung und eine zukunftsfähige Stadt St.Gallen. Bislang fehle eine verbindliche und glaubwürdige Strategie für den Erhalt und die Schaffung von Quartierfreiräumen.
Dank gilt den Unterstützern
Das Initiativ-Komitee zeigt sich enttäuscht über das wenige Interesse beim Stadtrat und im Stadtparlament über die Unterstützung zum Schutz des Wieslis und damit eines intakten Quartierlebens im Museumsquartier. «Im Gegensatz dazu machten die über 8500 St.Galler, die für die Initiative gestimmt haben, umso mehr sichtbar, dass grüne Quartierfreiräume als soziale Begegnungsorte wichtig sind.»
Diesen Unterstützern gelte ein besonderer Dank der Initianten. Weiter unterstützen sie alle, die sich in Zukunft für den Erhalt von Grünräumen in ihren Quartieren engagieren. «Wir wünschen ihnen dabei viel Erfolg.»