Statt mit lauten Rufen und Parolen startete der «queer-feministische Kampftag» am Internationalen Frauentag mit Stille. In einer Schweigeminute gedenkt die versammelte Menschenmenge den Erdbebenopfern in Nordsyrien, der Türkei und Kurdistan. Im Anschluss ergreifen zwei Vertreterinnen des Finta-Treffs sowie Silvia Vetsch vom Frauenhaus St.Gallen das Wort.
Sie erläutern den historischen Kontext des 8. März und kritisieren die Ignoranz des Staats gegenüber sexualisierter Gewalt. Durch das Fehlen von Statistiken sei es unmöglich, Gegenmittel zu ergreifen.
Vetsch betonte, es sei ein Kampftag. Mit Slogans wie «Wir fordern statt Kapitalismus Weitsicht und Nachhaltigkeit in der Bildung» stimmen die Veranstalter die Teilnehmer auf den nachfolgenden Demonstrationszug ein – und machen klar, dass die Bedeutung des Tages weit über Frauenrechte hinausreicht.
Hoffnungen für Kurdistan und die Welt
Beschriebene Banner, kurdische Flaggen und violette Wimpel kennzeichnen die ungefähr 300 Demonstranten. Vom Kornhausplatz leitete die Polizei den Menschenzug durch über die Vadianstrasse in die Webergasse dann weiter auf den Gallusplatz und schliesslich zur Vadianstatue. Im kalten Regen skandiert eine bunte Mischung von Leuten unter anderem Sprüche auf kurdisch wie «Jin, Jiyan, Azadil» (deutsch: «Frau, Leben, Freiheit»).