Am 19. Februar zog die St.Galler Fasnacht durch die Strassen. Allerdings scheint das farbenfrohe Fest für die Guggen nicht so freudig über die Bühne gegangen sein, wie es den Anschein machte. Dies der Organisation, wie vier Guggenmusikpräsidenten in einem Leserbrief, der «FM1Today» vorliegt, erläutern.
Ungenügende Organisation
Die Verfasser des Briefes sprechen die FaGe direkt an. Sie bemängeln einige Aspekte am Umzug. Grundsätzlich sei die Organisation nicht mehr zeitgemäss und die Entscheidungswege zu lang. Genauer beschreibt Cornel Ehrbar, ein Adlerbrüeter aus Mörschwil, und ein weiterer Verfasser, dass WC-Anlagen gefehlt hätten, die Planung und Platzeinteilung untauglich oder gar fehlend gewesen seien.
Zu diesen Vorwürfen äussert sich die FaGe gegenüber «FM1Today». Sie zeigen auf, dass die Fasnachtsplanung bereits im Januar per E-Mail versendet wurde. Dennoch finden die Guggenpräsidenten: «Die St.Galler Fasnachtsgesellschaft hat schlicht versagt und aus Bequemlichkeit und Selbstherrlichkeit auf die dringend notwendigen Reformen verzichtet.»
Ein Verbindungsmann als Lösung
Um im nächsten Jahr eine bessere Fasnacht auf die Beine zu stellen, bringen die Guggen Lösungsansätze. Einerseits listen sie basierend auf der diesjährigen Durchführung konkrete Verbesserungsvorschläge auf: So sollen Bühnen im Waaghaus und auf dem Bärenplatz aufgestellt werden, WC-Anlagen beim Waaghaus eröffnet, ein Instrumentendepot soll zur Verfügung gestellt, Auftrittspläne sollen aufgehängt werden und im Waaghaus soll es wieder eine Festwirtschaft geben.
Ausserdem haben sie direkt auch einen Vorschlag, wer die Leitung der FaGe übernehmen soll: Oskar Seger, Präsident der FDP der Stadt St.Gallen, Kantonsrat und eben auch Vorstandsmitglied der FaGe. In ihm sehen die Guggen «einen fähigen Mann mit realistischen Visionen, einem grossartigen Beziehungsnetzwerk und nicht zuletzt der Fähigkeit, die St.Galler Fasnacht einer Auffrischungskur zu unterziehen», wie es in dem Brief heisst.
Neue Konzepte in Zukunft
Bereits für den Umzug in diesem Jahr wollte Seger neue Ideen und Vorschläge einbringen. Aufgrund zeitlicher Engpässe konnte dieses jedoch noch nicht umgesetzt werden. Auf solch ein Konzept hoffen die Guggen für die nächste Ausrichtung, weshalb Seger nun nach einer gemeinsamen Zukunft strebt: «Wichtig ist, dass sich alle einbringen», sagt er gegenüber der Zeitung.
Schliesslich ist auch Seger der Meinung, es habe sich vieles aus der Vergangenheit bis heute bewährt und einiges müsste man sicherlich ändern oder einmal neu strukturieren und ausprobieren.
Umso wichtiger ist die OK-Sitzung, bei der laut dem «St.Galler Tagblatt» die Beteiligten den Sachverhalt diskutieren werden, wobei im April oder Mai die Resultate an die Öffentlichkeit kommen.