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Stadt St.Gallen
10.02.2023
13.02.2023 11:17 Uhr

Knatsch um Baumschutz: Mieterverband versteht HEV nicht

Im Zonenplan der Stadt St.Gallen gilt der Baumschutz derzeit nur in vereinzelten Gebieten.
Im Zonenplan der Stadt St.Gallen gilt der Baumschutz derzeit nur in vereinzelten Gebieten. Bild: pd
Anders als der Hauseigentümerverband (HEV) unterstützt der Mieterinnen- und Mieterverband Ostschweiz (MVO) die Ausdehnung des Baumschutzes auf das ganze St.Galler Stadtgebiet. Die Haltung des HEV sei für den MVO unverständlich.

«Angesichts der Klimakrise profitieren gerade Mieterinnen und Mieter im dicht bebauten Stadtgebiet davon, wenn möglichst viele grosse Bäume erhalten bleiben. Ein Anliegen, das auch in weiteren Ostschweizer Wohngebieten immer wichtiger wird. Bäume sind eines der effizientesten Mittel gegen Urban Heating und tragen wesentlich zum Erhalt der Wohn- und Lebensqualität bei. Eine der Auswirkungen der Klimakrise wurden uns im vergangenen Hitzesommer eindrücklich vor Augen geführt», schreibt der MV am Freitag in einer Medienmitteilung.

Bei anhaltenden Temperaturen um 35 Grad Celsius konnte sich glücklich schätzen, wer den Hitzetag und die folgende Tropennacht neben grossen Bäumen verbringen durfte. Dies nicht nur wegen dem Schattenwurf, sondern auch wegen ihrer kühlenden Wirkung aufs Umfeld. Grosse Bäume verdunsten viel Wasser und entziehen dabei der Luft Wärme. Zudem filtern sie Feinstaub aus und produzieren frischen Sauerstoff. Sie sind dabei leistungsfähiger als konventionelle Klimaanlagen für Wohnungen.

Der flächendeckende Schutz grosser Bäume in der Stadt St.Gallen sei ein konkreter Schritt zur Abfederung der Klimakrise. «Es ist daher unverständlich, dass der Hauseigentümerverband (HEV) St.Gallen sich gegen die Ausdehnung des Baumschutzes wehrt. Es läge im ureigensten Interesse der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, alle möglichen Massnahmen zum Erhalt der Wohnqualität zu ergreifen. Dank hoher städtischer Lebensqualität lässt sich der Wegzug von Mieterinnen und Mietern ins Grüne abbremsen. Und so im besten Fall auch neue Bewohnerinnen und Steuerzahler für die Stadt gewinnen», heisst abschliessend.

mik/pd