Im Rahmen einer Interpellation, die am Mittwoch diversen Medien zugespielt wurde, fordert der SP-Politiker Peter Olibet den St.Galler Stadtrat auf, zur Mumie Schepenese und der vom Theaterregisseur Milo Rau geforderten Rückführung nach Ägypten Stellung zu beziehen.
Sechs konkrete Fragen stellt Olibet, die der Stadtrat in den nächsten Wochen zu beantworten hat. Zuvor holt Olibet aus und begründet seine Interpellation mit Aussagen, die bei der Stiftsbibliothek und beim katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen Kopfschütteln auslösen.
Mit Schepenese kein Geld verdient
Unter anderem schreibt der Interpellant, dass es sich bei der Stiftsbibliothek um kein Museum handle und es keine Besucherinformation gebe, die eine kontextuelle Einordnung der Mumie erlaube. Dazu der Stiftsbibliothekar Cornel Dora: «Die Stiftsbibliothek ist selbstverständlich ein Museum, sogar das meistbesuchte in der Ostschweiz.»
Was die Einordnung betrifft, so liege eine mustergültige Aufarbeitung vor, die 1998 mit dem Titel «Schepenese – Die ägyptische Mumie der Stiftsbibliothek St.Gallen» in Buchform publiziert worden und bis heute im Shop erhältlich sei. Dabei wurde die Frage der Provenienz aufgearbeitet, und man hatte die Särge sowie die Mumie selbst untersucht.