Die FC-St.Gallen-Legende Marc «Zelli» Zellweger steht bis heute für einen kämpferischen, aber eher unspektakulären Spielstil. Aufsehenerregend war dann das «Legenden-Trikot», das der FCSG 2020 mit Zellwegers Rückennummer 17 veröffentlichte: Die limitierten Trikots sind über einen Near Field Technology-Chip mit der Blockchain verknüpft.
Über diesen NFC-Chip – bekannt ist er vom kontaktlosen Bezahlen via Smartphone oder Karte – ist jedes der «Zelli»-Shirts digital als Einzelstück registriert. So kann es einerseits nicht gefälscht werden, andererseits können die Fussballfans über den Chip und eine App auf exklusive «Zelli»-Inhalte zugreifen.
Die Technologie dafür lieferte das in Goldach ansässige Startup CollectID. Dass das junge Unternehmen – der Altersschnitt im 15-köpfigen Team ist unter 30 – als einen seiner ersten Kunden den FCSG gewinnen konnte, macht für Gründer und CEO David Geisser Sinn: «Wir sind stolz auf unsere Verwurzelung in der Region», sagt der St.Galler, der selbst FCSG-Fan ist.
Zur Verwurzelung gehöre auch, dass mehrere Mitarbeiter an der HSG studiert haben. Geisser selbst hat einen HSG-Master in Business Innovation absolviert, mit seiner Geschäftsidee wurde er vom Inkubatorprogramm Startup@HSG sowie dem St.Galler Startup-Netzwerk Startfeld gefördert.
Erster Schritt in die USA ist gemacht
Von Goldach aus verbreitet sich die CollectID-Idee seit der Gründung 2018 schweiz- und weltweit: Die Super League-Clubs FCZ, YB und FCSG sowie die Bundesligavereine VfB Stuttgart, FC Köln und Bayer Leverkusen haben ihre an Fans verkaufte Trikots teils mit CollectID-Chips ausgerüstet. Und 2021 wurden für den brasilianischen Verein Atlético Mineiro 120'000 Exemplare eines Jubiläumsshirts mit NFC-Chips bestückt. Derzeit laufen laut Geisser die Verhandlungen mit einem grossen Champions League-Fussballverein.
Im Februar 2022 lancierte das Startup zudem mit dem NHL-Verein Nashville Predators ein Trikot zur Verabschiedung des legendären Torhüters Pekka Rinne. Dieser NHL-Deal soll dabei helfen, Zugang zu weiteren Teams der weltweit beliebten Profisportligen der USA zu finden. «Wir sind daran, ein Team in New York aufzubauen», sagt Geisser.