Bahnhof Bruggen: Wie man 30 Millionen sparen könnte
Die Linie Winterthur – St.Gallen wurde mit dem letzten Teilstück von Winkeln bis St.Gallen 1856 vollendet. Damit erhielt auch Straubenzell einen Anschluss an die Eisenbahn, damals dort der einzige öffentliche Verkehr. 1897 wurde die Tramlinie St.Gallen – Stocken eröffnet. Diese verlief aber weit weg und mit einer rechten Höhendifferenz vom Bahnhof Bruggen. Viel später wurde das Quartier mit dem Trolleybus erschlossen, vor allem durch die Linie in den Wolfganghof.
Je besser das Quartier rund um den Bahnhof Bruggen mit der VBSG erschlossen wurde, umso mehr gingen die Frequenzen zurück. Im Jahre 2019 waren es gerade mal 332, zum Vergleich Haggen 1032, Winkeln 1006. Aus heutiger Sicht liegt der Bahnhof auch falsch. Er ist für relativ wenige Häuser der nächste Punkt des öV. Dann liegt er in einer Kurve. Dies ergibt auch bei einem ausfahrbaren Tritt eine grosse Unfallgefahr. Dort würde heutzutage kein Bahnhof mehr gebaut.
Den Bahnhof Bruggen behindertengerecht zu machen ist mit diesen Frequenzen nicht sinnvoll und herausgeworfenes Geld. Aus den genannten Gründen ist es besser, den Bahnhof nach Osten zu schieben. Dort genügt eine einfache Haltestelle. Es braucht kein Bahnhofgebäude, es genügt auf jedem Perron ein Wartehäuschen und einen Ticketautomat. Im Quartier gibt es schon viel Wohnraum, in der Nähe ist die EMPA und dort soll der Innovationspark Ost hinkommen. Dieses Quartier hat ein grosses Zukunftspotential.
Gleichzeitig wurde die Idee vorgestellt, eine Verbindung zwischen dem neuen Halt Lerchenfeld und dem Bahnhof Haggen herzustellen. Abgesehen davon, dass schon ein einfacher Fussweg besteht: Wer soll diese Verbindung nutzen? Es will niemand vom Lerchenfeld nach Haggen umsteigen. Wer nach Arth-Goldau (und weiter ins Tessin) oder nach Luzern will, fährt in den HB und steigt dort in den Voralpenexpress ein, der in Haggen nicht hält.
Und sollte jemand, der bei der EMPA arbeitet und im Bernhardswiesquartier beim Bahnhof Haggen wohnen, der hat sich schon längst arrangiert. Er oder Sie geht zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Wolfganghof-Trolleybus zur Arbeit. Man braucht diese Ueber- und Unterführungen und Lifts gar nicht.
So könnte man sich Dreiviertel dieser 40 Millionen Franken sparen und trotzdem käme das Quartier Lerchenfeld zu einer wertvollen Haltestelle.