Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
07.04.2022

Bahnhof Bruggen soll verschoben werden

Der «Liftturm» soll die Quartiere und Bahnhöfe miteinander verbinden.
Der «Liftturm» soll die Quartiere und Bahnhöfe miteinander verbinden. Bild: Salewski Nater Kretz / Beglinger & Bryan
Die Stadt und der Kanton planen gemeinsam mit der SBB, den Bahnhof Bruggen nach Osten zu verschieben und mit dem Bahnhof Haggen zu verbinden. Zu diesem Zweck beantragt der Stadtrat einen Projektierungskredit von 2,5 Millionen Franken.

Der bestehende Bahnhof Bruggen sollte bis 2027 hindernisfrei saniert werden. Die SBB hat sich dazu bereit erklärt, die dafür notwendigen Gelder auch an einem neuen Standort einzusetzen.

Die Verschiebung des Bahnhofs Bruggen in Richtung Osten und die Verbindung mit dem Bahnhof Haggen geben dem Lerchenfeld neue Impulse, um sich zu einem urbanen und modernen Arbeitsplatz- und Wohngebiet zu entwickeln. Die SBB benötigen für ihre Planungen bis Sommer 2022 einen Entscheid des Stadtparlaments.

Machbarkeit nachgewiesen

Das Vorhaben ist Teil des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee, das derzeit beim Bund zur Prüfung vorliegt. Eine vom Stadtrat in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hat die bahn- und bautechnische sowie städtebauliche und verkehrsplanerische Machbarkeit der Verschiebung nachgewiesen, Ausbauschritte und deren Einbettung in das räumliche Umfeld aufgezeigt und die damit verbundenen Kosten eruiert.

Das Lerchenfeld wird besser an die Bahn angebunden, ebenfalls werden die Beziehungen von den Quartieren auf den Anhöhen mit dem Talboden verbessert. Die Massnahme ermöglicht bereits in absehbarer Zukunft eine bessere Bahnerschliessung für das umliegende Gebiet und eröffnet eine einmalige Chance für die Stadtentwicklung im Westen der Stadt.

In vier Schritten zum Ziel

Der geplante Doppelbahnhof soll in vier Ausbauschritten realisiert werden. Der erste Schritt beinhaltet die Verschiebung des Bahnhofs Bruggen mit zwei Gleisen inklusive Platz für weitere, die Erstellung der Veloschnellroute und des ersten Teils des Bahnhofsplatzes sowie die Vertikalerschliessung beider Bahnhöfe mit Quartier und Talboden. Schritt 1 soll bis 2028 abgeschlossen werden.

Im zweiten Schritt sollen eine neue Baulinie entlang der Gröblistrasse und erste bauliche Entwicklungen am Doppelbahnhof entstehen. Schritt drei beinhaltet den Ausbau eines dritten Gleises und die Finalisierung des Bahnhofsplatzes als Begegnungszone. Im letzten Schritt sind weitere bauliche Entwicklungen angesetzt. Für die Schritte zwei bis vier sind die Zeiträume offen.

  • Ausbauschritt 1 Bild: Salewski Nater Kretz / Beglinger & Bryan
    1 / 4
  • Ausbauschritt 2 Bild: Salewski Nater Kretz / Beglinger & Bryan
    2 / 4
  • Ausbauschritt 3 Bild: Salewski Nater Kretz / Beglinger & Bryan
    3 / 4
  • Ausbauschritt 4 Bild: Salewski Nater Kretz / Beglinger & Bryan
    4 / 4

Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Kanton und SBB

Der Kanton St.Gallen, die SBB und die Stadt St.Gallen haben sich über das weitere Vorgehen und die Finanzierung geeinigt. Die Kosten für das Vorhaben werden auf insgesamt 39 Millionen Franken geschätzt, wovon die SBB über die Leistungsvereinbarung des Bundes 12,7 Millionen und der Kanton St.Gallen 5,86 Millionen Franken tragen. Die Regierung des Kantons St.Gallen hat im Dezember 2021 den entsprechenden Betrag genehmigt und damit ein klares Bekenntnis für den neuen Standort abgegeben.

Der städtische Beitrag beläuft sich gemäss aktueller Kostenschätzung (± 30 Prozent) auf 20,45 Millionen Franken. Dieser Betrag reduziert sich voraussichtlich um mindestens zirka 6,9 Millionen Franken aufgrund von Beiträgen aus dem Agglomerationsprogramm. Dies entspricht einer erwarteten Investition seitens der Stadt St.Gallen in der Höhe von insgesamt 13,55 Millionen Franken. Der Stadtrat beantragt in dieser Vorlage in einer ersten Tranche einen Projektierungskredit von 2'486'400 Franken.

Vorteile...

...sind aus Sicht des Kantons die markante Verbesserung der Erschliessung des Innovationsparks, die Erhöhung des Fahrgastpotentials in Bruggen, die Stärkung der Stadt als Hauptzentrum und die gemeinsame Interessenlage von Stadt, Kanton und SBB.

...sind aus Sicht der Stadt die Verbesserung der Erschliessungsgüte, die Schaffung von neuen öffentlichen Freiräumen und die Verbindung der Quartiere mittels Stadtlift.

Weiteres Vorgehen

Noch im Jahr 2022 geplant ist die Grundlagenbeschaffung und die Durchführung eines Varianzverfahrens. 2023 stehen dann die kooperative Entwicklungsplanung und die Erarbeitung des Vorprojekts an. Über das Jahr 2024 soll dann das Bau- und Auflageprojekt erarbeitet werden. Der Parlamentsbeschluss des Ausführungskredits ist ehrgeizig auf das vierte Quartal 2025 gesetzt. Läuft alles optimal, ist geplant, Anfang 2027 mit der Ausführung zu beginnen. Ziel ist, dass 2028 die ersten Züge am neuen Doppelbahnhof halten.

Informationsanlass für das Quartier

Zur Verschiebung des Bahnhofs Bruggen findet ausserdem heute Abend, 7. April, 19 Uhr, im Depot der Milizfeuerwehr, eine Informationsveranstaltung für Quartier-Vereine und -Einwohner statt.

pez/pd
Demnächst