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Stadt St.Gallen
28.03.2022

Literaturfestival zieht positive Bilanz

Ronya Othmann zusammen mit Moderator Gallus Frei-Tomic am 14. St.Galler Literaturfestival.
Ronya Othmann zusammen mit Moderator Gallus Frei-Tomic am 14. St.Galler Literaturfestival. Bild: Facebook «Wortlaut - Sankt Galler Literaturfestival»
Nach drei Festivaltagen endet das 14. Wortlaut. Im Vergleich zu anderen Jahren gab es zwar etwas weniger Publikum, dafür aber Lob für das Veranstaltungsprogramm. In Anbetracht der hohen Fallzahlen ist von Veranstalterseite ein positives Fazit zu ziehen.

Laut Festivalleiterin Rebecca Schnyder stand das diesjährige St.Galler Literatur-Event unter einem guten Stern. Es gab keinen einzigen Ausfall einer Veranstaltung wegen Erkrankung seitens der Autoren. Einzig die Österreicherin Stefanie Sargnagel – allerdings nicht coronabedingt – musste, passend zum Fokus «Digitale Literatur», per Zoom zugeschaltet werden.

Ungeachtet dessen war die letzte Veranstaltung am Sonntagabend ein spannender Abschluss eines in allen Belangen gelungenen Festivals. «Wir wussten nicht, was uns erwartet, ob die Leute kommen oder nicht, wir wurden positiv überrascht», so Schnyder.

Gelungener Start

Wortlaut war am Freitag mit der Eröffnung in der Militärkantine gut gestartet. Das Experiment «Stationenlesung» mit vier geladenen Autoren und Künstlern war ein gelungener Programmpunkt. Der Literarische Stadtrundgang mit Richard Butz und Nathalie Hubler stiess ebenso auf grosses Interesse. Der von der VBSG-gemietete Bus war für den Transport der Teilnehmer fast zu klein. Die Wortlaut-Blinddates in der DenkBar fanden auch ein begeistertes Publikum.

Die Lesung der Basler Schriftstellerin Yael Inkai im Festsaal des Stadthauses war nahezu ausgebucht. Sämtliche Bücher der Autorin wurden abverkauft. Und auch wenn es Lyrik generell etwas schwierig hat, eine gössere Zahl an Menschen für sich zu gewinnen, gab es an den Festivaltagen viele Besucher, die sich für die Werke von Ronya Othmann und Rolf Hermann begeisterten.

Der altbewährte Gassenhauer fand seine geneigten Zuhörer und Zuschauer unter den Fenstern des Stadthauses. In Gruppen lauschte man dem Spektakel. Auch die Lesung beziehungsweise das Konzept der ersten Wortlaut-Schreibwerkstatt kam beim Publikum gut an – es gab viele positive Rückmeldungen.

Festivalstimmung auch zwischen Veranstaltungen

Das Zusammenführen der Lokalitäten hat sich bewährt. Die kurzen Wege zwischen Grabenhalle und Palace sowie Kellerbühne und DenkBar als Festivalzentrum sorgte dafür, dass sich sowohl das Wortlaut-Publikum als auch die Mitwirkenden immer wieder begegneten.

«Die neue Programmstruktur, mit der wir mehr Zeit und Raum für Begegnungen schaffen wollten, hat unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Beim Aufeinandertreffen in den Zeitfenstern zwischen den Veranstaltungen, sowohl der Schreibenden untereinander als auch in Begegnungen mit dem Publikum, entstand richtiggehend Festivalstimmung. Das schöne Wetter tat seines mit dazu.»

Von Freitag bis Sonntag war eine ausgelassene Stimmung bei Publikum und all den geladenen Autoren deutlich spürbar. Das lag unter anderem auch an der Freude über das Stattfinden des Anlasses. Am Sonntag kam bedauerlicherweise etwas weniger Publikum als am Samstag, der Wortlaut-Sonntag muss sich damit erst noch etablieren.  

«Ich bin erfüllt. Und erschöpft», zieht die Festivalleiterin lachend Bilanz. Und ergänzt: «Wir sind voller Freude, dass wir Wortlaut in diesem Jahr wieder mit Besucherinnen und Besuchern vor Ort durchführen konnten. Uns und dem Publikum haben die drei Tage Literatur sehr gut getan.»

Wortlaut ist das literarische Frühjahrsereignis der Ostschweiz. Alljährlich findet es Ende März in St.Gallen statt. Das Spektrum der Veranstaltungen reicht von klassischen oder szenischen Lesungen, Comic-Lesungen, Rap-Darbietungen, Poetry Slam bis zur literarischen Stadtführung.

Ziel des Literaturfestivals ist es, die vielfältige Welt der Literatur einem breiten Publikum bekanntzumachen. Das Festival bietet jedes Jahr literarische Entdeckungsmöglichkeiten in den vier Reihen Buch und Bild, Bühne und Fokus. 2022 fand es vom 25. bis 27. März statt.

pez/pd
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