Das Schweizer Theatertreffen konnte letztes Jahr nicht im üblichen Rahmen stattfinden. Dafür tourt es jetzt im Kleinformat in der Gestalt eines Wandermobils durch das Land. Bis zur Woche vor Ostern macht es in St.Gallen halt. Es steht zwischen der Tonhalle und dem UM!BAU, der provisorischen Spielstätte des Theaters St.Gallen, und ist an Wochentagen frei zugänglich.
Mehr als eine Notlösung
Die dezentrale Durchführung des Festivals ist jedoch mehr als eine Notlösung, vielmehr steht sie symbolisch für diese Art von Veranstaltung: Die Tour von Theater zu Theater entspricht in Miniform der Grundidee des Theatertreffens, das dem kulturell und sprachlich diversen Theaterschaffen der Schweiz eine Plattform bietet und Begegnungsort für Theaterschaffende sowie Publikum sein soll.
Auch im Kleinformat auf Rädern öffnet das Wandermobil ein Schaufenster auf das Theaterschaffen in der Schweiz. Es lädt zur Entdeckung der ausgezeichneten und auf der Shortlist figurierenden Stücke ein, unter denen sich mit «Die lächerliche Finsternis» und «Die Orestie (revisited)» auch zwei Produktionen des Theaters St.Gallen befinden.
In den Schränken und Schubladen des Wandermobils finden sich Informationen und Materialen zu den verschiedenen Inszenierungen – von Bühnenbildmodellen über Audioeinspielungen, Manuskripte und Fotos bis zu Stück-Trailern.
«Die lächerliche Finsternis» kehrt zurück
Anlässlich des Besuchs des Wandermobils in St.Gallen kommt die Produktion «Die lächerliche Finsternis» nochmals auf den Spielplan. Das Fachmagazin «Theater der Zeit» bezeichnete die Inszenierung von Schauspieldirektor Jonas Knecht nach der Premiere im Dezember 2020 als «Streich der Superlative». Das szenische Konzert nach einem Hörspieltext von Wolfram Lotz ist am 12., 19., 21. und 23. April, jeweils um 20 Uhr, in der Lokremise zu sehen.