Autonomie und mit ihr die Selbstbestimmung gelten als hohes Gut. Demnach hat jeder Mensch das Recht, selbst darüber zu entscheiden, wie er leben möchte und seine persönlichen Entscheide in der eigenen Lebensführung zu realisieren – und das ohne die Einmischung von anderen, auch staatlichen Stellen.
Doch Selbstbestimmung ist nicht grenzenlos. Sie hat auch Rücksicht auf andere zu nehmen, deren Rechte zu achten sind, und ist immer mit Verantwortung verbunden. Was heisst es unter diesen Vorzeichen, sich selbst zu bestimmen und ein gelungenes Leben zu führen? Und was bedeutet Autonomie für Entscheide am Lebensende und die personalisierte Medizin? Diesen Fragen gehen die diesjährigen «Vadian Lectures» nach.
Den Auftakt übernimmt am 17. März Annemarie Pieper, pensionierte Ethikprofessorin der Universität Basel, mit einem Referat zum Thema «Autonomie und das gelungene Leben». Volker Gerhardt, pensionierter Philosophieprofessor der Berliner Humboldt-Universität, spricht am 23. Juni darüber, was es grundsätzlich bedeutet, sich selbst zu bestimmen.
Am 10. November folgt das Referat von Nikola Biller-Andorno, Direktorin des Instituts für Biomedizinische Ethik der Universität Zürich. Die Ethikerin spricht über «Entscheidungen am Lebensende» und beleuchtet die Diskussion über das selbstbestimmte Sterben. Den Schluss der «Vadian Lectures» bestreitet Marcello Ienca am 1. Dezember. Der Bioethik-Professor der ETH Zürich wirft einen Blick auf die Personalisierte Medizin und die Herausforderungen, welche diese für die Autonomie beinhaltet.
Die «Vadian Lectures» starten jeweils um 18 Uhr und finden im Kantonsratssaal, Klosterhof 3, St.Gallen, statt. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.