Geschlechterklischees, Rollenzuschreibungen und diskriminierende Blicke schränken die Freiheit des Individuums ein. Sind sie unabänderlich im Alltag verankert oder können sie überwunden werden?
Juliette Rosset erprobt die Loslösung von überlieferten Verhaltensmustern. Ihre künstlerische Arbeit stellt die Präsenz des menschlichen Körpers ins Zentrum. Dies funktioniert selbst dann, wenn der Körper abwesend ist: Auch Leerstellen sind vielsagend. So zeigen die jüngsten keramischen Kunstwerke von Rosset Aussparungen, die durch Körperabdrücke der Künstlerin entstanden sind. Auch in ihren Film-Installationen setzt die Künstlerin den Körper in Bezug zum Raum und befreit ihn von traditionellen Blickweisen.
Die St.Gallerin widmet sich feministisch motivierten Themen und Anliegen. Sie versteht Kunstwerke als multimediale Monumente mit Ton, Film, Objekten, Keramik und Text. Sie sollen neue thematische Zugänge bieten und althergebrachte Denkmuster hinterfragen. Damit können ihre Arbeiten als Werkzeug für neue Zukunftsszenarien dienen, um aus einem diskriminierenden Kreislauf herauszuführen.
Den Bachelor of Arts in Sozialwissenschaften hat Rosset an der Universität Zürich absolviert und anschliessend das Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Künste in Bern mit einem Bachelor abgeschlossen. Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist sie als Musikerin mit ihrer seit 2013 existierenden Band «ZAYK» unterwegs und beteiligt sich an Bandprojekten anderer Musiker.
Die Ausstellung «let's re:create our memories now and forever» wird am Donnerstag, 10. März, um 18.30 Uhr, im Architektur Forum Ostschweiz eröffnet und dauert bis zum 3. April 2022.