Violetta Valéry ist jung, begehrt und todkrank. In der glamourösen Halbwelt von Paris führt sie als Edelprostituierte ein ausschweifendes, aber isoliertes Leben im Luxus – bis sie mit Alfredo den Mann trifft, für den sie alles aufgeben und mit dem sie einen bürgerlichen Neuanfang wagen will.
Emotionale Arien und Duette
Doch die Moralvorstellungen von Alfredos Familie sowie das Fortschreiten ihrer Krankheit machen Violettas Pläne zunichte. Diese Geschichte um Sein und Schein nach dem Roman von Alexandre Dumas hat Giuseppe Verdi in «La traviata» mit hochemotionalen Arien und Duetten sowie rauschender Festmusik illustriert.
Am Theater St.Gallen kommt das 1853 uraufgeführte Erfolgswerk nun in einer Inszenierung von Nina Russi auf die Bühne. Dabei reduziert die junge Schweizer Regisseurin die Hauptfigur jedoch nicht auf die Bedeutung des Stücktitels – «la traviata» heisst übersetzt «die Verderbte», «die vom Weg abgekommene».
Verschiedene Seiten darstellen
«Nur zu zeigen, dass Violetta eine Prostituierte ist und sonst in ihrem Leben nichts hat, reicht mir nicht», sagt sie. «Ich will verschiedene Seiten von Violetta darstellen. Die Hauptfigur ist für mich eine moderne und mutige Frau.» Zwischen der grossen Party am Anfang und dem Leben auf dem Land als liebende Hausfrau an Alfredos Seite gebe es noch viel mehr Nuancen.
Die Titelrolle ist doppelt besetzt und wird von den Ensemblemitgliedern Vuvu Mpofu und Tatjana Schneider gesungen. In der Rolle des Alfredo sind abwechselnd Francesco Castoro und Pablo Bemsch zu erleben. Als weiterer Gast interpretiert Kartal Karagedik die Rolle des Giorgio Germont, im Wechsel mit Ensemblemitglied Leon Košavić.
Mit Jennifer Panara, Christopher Sokolowski, Riccardo Botta, Kristján Jóhannesson, Justin Hopkins und David Maze sind sämtliche weiteren Mitglieder des Musiktheaterensembles mit von der Partie; ergänzt wird die Besetzung der Soloparts von den Theaterchormitgliedern Michaela Frei, Niccoló Paudler und Paulo S. Medeiros.
Es singen weiter der Chor des Theaters St.Gallen und der Opernchor St.Gallen (Einstudierung: Franz Obemair), es spielt das Sinfonieorchester St.Gallen. Die musikalische Leitung hat dessen Chefdirigent Modestas Pitrenas.
Leitung
Musikalische Leitung: Modestas Pitrenas
Inszenierung: Nina Russi
Ausstattung: Julia Katharina Berndt
Licht: Mark van Denesse
Choreinstudierung: Franz Obermair
Dramaturgie: Christina Schmidl
Regieassistenz: Guta Rau