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Schweiz/Ausland
14.08.2021

US-Regierung: Afghanistan fehlt Kampfwille

John Kirby, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, spricht während eines Briefings im Pentagon. Die US-Streitkräfte können bei Bedarf nach eigenen Angaben täglich Tausende Menschen aus Kabul evakuieren. Foto: Susan Walsh/AP/dpa
John Kirby, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, spricht während eines Briefings im Pentagon. Die US-Streitkräfte können bei Bedarf nach eigenen Angaben täglich Tausende Menschen aus Kabul evakuieren. Foto: Susan Walsh/AP/dpa Bild: Keystone/AP/Susan Walsh
Afghanistan – Die US-Regierung hat der afghanischen Führung und den Sicherheitskräften angesichts des Vormarsches der Taliban mangelnde Kampfbereitschaft vorgeworfen.

Es sei "beunruhigend" zu sehen, dass die politische und militärische Führung nicht den "Willen" gehabt habe, sich dem Vormarsch der militanten Islamisten zu widersetzen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, dem Sender CNN. Die USA hätten den "fehlenden Widerstand" durch die afghanischen Streitkräfte nicht vorhersehen können, sagte Kirby am Freitag (Ortszeit) im Interview mit dem Sender.

Die afghanischen Sicherheitskräfte seien den Taliban in Bezug auf Ausrüstung, Training und Truppenstärke überlegen und verfügten über eine eigene Luftwaffe, sagte Kirby. Mit Blick auf die finanzielle Unterstützung der US-Regierung für die Sicherheitskräfte fügte er hinzu: "Geld kann keinen Willen kaufen." Dafür sei die politische und militärische Führung der Afghanen zuständig. Die Kampfbereitschaft sei nötig, um zu verhindern, dass die Taliban das ganze Land unter ihre Kontrolle bringen, warnte Kirby.

Das US-Militär hatte am Donnerstag angekündigt, rund 3000 Soldaten als Verstärkung zum Flughafen Kabul zu verlegen, um die Reduzierung des Personals der US-Botschaft zu unterstützen. Rund 5000 weitere Soldaten werden zudem im Nahen Osten stationiert, um als mögliche Verstärkung bereitzustehen.

Keystone-SDA
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