Dies teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag auf Anfrage von Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit Berichte der "Neuen Zürcher Zeitung" und von Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Afghanistans Ersuchen ging auch an EU-Staaten und weitere europäische Länder. Gründe dafür sind laut SEM Gebietseroberungen der Taliban und steigende Corona-Infektionen.
"Das Staatssekretariat für Migration ist sich der angespannten Situation in Afghanistan bewusst", schrieb das SEM. Gemäss aktueller Asyl- und Wegweisungspraxis sei der Vollzug der Wegweisung daher auch "nur unter besonders begünstigenden individuellen Umständen zumutbar" - etwa wenn die betroffenen Personen über ein tragfähiges soziales Netz verfügten. Zudem seien Rückführungen nur in die drei von der Regierung kontrollierten Städte Kabul, Herat und Mazar-i-Sharif zumutbar.
Für die kommenden Wochen hat das SEM keine Rückführung nach Afghanistan geplant. Die letzte Wegweisung in das Land erfolgte gemäss SEM 2019, noch vor der Corona-Pandemie.