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Stadt St.Gallen
27.07.2021

5,8 Millionen für Leichtathletikanlage

Sie umfasst eine 400m-Rundbahn mit sechs Bahnen, sieben Sprintgeraden, ein Rasenfeld sowie Anlagen für Sprung- und Wurfdisziplinen.
Sie umfasst eine 400m-Rundbahn mit sechs Bahnen, sieben Sprintgeraden, ein Rasenfeld sowie Anlagen für Sprung- und Wurfdisziplinen. Bild: Stadt St.Gallen
Das Projekt für die Sanierung und Erweiterung der Leichtathletikanlage Neudorf im Kostenbetrag von 5'845’000 Franken wird gutgeheissen und dafür ein entsprechender Verpflichtungskredit erteilt. Die Anlage sei nicht mehr zeitgemäss und wettbewerbsfähig.

Die Leichtathletikanlage Neudorf wurde im Jahr 1977 erstellt und ist der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zugeteilt. Letztmals wurde sie im Jahr 2004 saniert. Damals wurde der Kunststoffbelag im Bereich des Südsektors erneuert und auf der restlichen Rundbahn eine neue Farbschicht aufgetragen. Das Naturrasenfeld und die angrenzenden einzelnen Sportanlagen sowie die umgebenden Stehstufen und der Handlauf, der Plattenbelag, die Einfriedung sowie die Beleuchtung wurden nicht saniert. Diese Anlageteile stammen noch aus dem Jahr 1977.

Zeitgemässe Ausstattung

Aufgrund ihres schlechten Zustands und im Sinne des Gemeindesportanlagenkonzepts (GESAK) soll die Leichtathletikanlage Neudorf saniert und erweitert werden, wie der Stadtrat in seiner Vorlage, die gerade beim Stadparlamet liegt, schreibt. Vorgesehen ist eine Erweiterung auf acht Rundbahnen sowie eine zeitgemässe Ausstattung für die übrigen Leichtathletikdisziplinen. Der Standort der heutigen Hammerwurfanlage im Innern der Finnenbahn wird zu einem Wurfzentrum für Diskus- und Hammerwurf sowie Kugelstoss ausgebaut. Künftig sollen eine LED-Beleuchtungstechnik, automatische Naturrasenbewässerung und wasserdurchlässige Kunststoff- und Verbundsteinbeläge dem aktuellen Stand der Bautechnik entsprechen und die Anliegen der Nachhaltigkeit aufnehmen. 

Die Leichtathletikanlage Neudorf wird heute für den Sportunterricht der St.Galler Schulen, für den Breiten- und Freizeitsport sowie für den Leistungssport genutzt. Sie stelle eine wichtige Ergänzung zum Athletik Zentrum St.Gallen (AZSG) dar, welches den Status eines nationalen Leistungszentrums (NLZ) der Leichtathletik besitzt. Schweizweit betreibt der Leichtathletikverband Swiss Athletics sechs solche Zentren.

Projekt soll 2026 angegangen werden

Mit der Planung der Sanierung der Sportanlage bzw. des Aussenraums wurde auch der Finanzbedarf für die Sanierung der Hochbauten (Tribünengebäude, Garderobengebäude, Materialgebäude) abgeklärt. Dafür sind in der Investitionsplanung Mittel in der Höhe von insgesamt CHF 5.5 Mio. eingestellt. Die Sanierung der Hochbauten soll aus finanzpolitischen Gründen allerdings erst im Jahr 2026 angegangen werden und bildet nicht Gegenstand des vorliegenden Projekts.

Der bauliche Zustand lässt eine Verschiebung zu, der Betrieb kann wie bisher aufrechterhalten werden. Der Unterhalt der Hochbauten wird auf diesen Zeithorizont ausgelegt. Die Sanierung und Erweiterung der Aussenanlagen und die Sanierung der Hochbauten können unabhängig voneinander geplant und ausgeführt werden. Die erforderliche Koordination der beiden Sanierungsetappen wurde in der laufenden Planung berücksichtigt.

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Fehlende Wettkampftauglichkeit

Die Vision 2030 des Stadtrats beschreibt das Ziel, wonach in St.Gallen vielfältige Sportmöglichkeiten und Bewegungsangebote zur Verfügung stehen und St.Gallen eine Stadt mit nationaler und internationaler Ausstrahlung für Kultur und Sport ist. Der Ausbau der Leichtathletikanlage Neudorf auf acht Sprint- und Rundbahnen entspricht dieser Vision.

Das GESAK ordnet die Leichtathletikanlage Neudorf zusammen mit der Fussballanlage Espenmoos und dem Paul-Grüninger-Stadion dem Sportschwerpunkt Ost zu. Das GESAK zeigt bezüglich der Leichtathletikanlage Neudorf, der einzigen 400-m-Rundbahn in der Stadt St.Gallen, einen grossen Handlungsbedarf auf. Das gilt sowohl in baulicher und funktionaler Hinsicht als auch für die Bedürfnisse der nutzenden Vereine. Das GESAK beschreibt die Sanierung und den Ausbau der Leichtathletikanlage auf acht Sprintgeraden und Rundbahnen, verbunden mit einer Erweiterung durch ein Wurfzentrum, als mögliche Massnahmen in kurzfristiger Hinsicht.

Dementsprechend wird im GESAK empfohlen, die Sanierung und Erweiterung der Leichtathletikanlage Neudorf aufgrund der bereits weit fortgeschrittenen Planungen und Abklärungen von der Umsetzungsplanung auszunehmen und dazu vorgängig Beschlüsse zu fassen. Mit der Sanierung und dem Ausbau entstehen nicht nur Verbesserungen für den Spitzensport, sondern auch für den Breiten- und Jugendsport. Mit einer Erweiterung der Rundbahn auf acht Rundbahnen können künftig auch Wettkämpfe mit grossen Teilnehmerfeldern effizient abgewickelt werden. Zudem wird die Stadt St.Gallen künftig über eine Freiluft-Leichtathletikanlage von internationalem Standard verfügen.

Die Stadt St.Gallen könne sich damit auch für die Austragung von Anlässen mit nationaler Ausstrahlung positionieren, beispielsweise für Schweizermeisterschaften. Swiss Athletics bevorzugt Anlagen mit acht Rundbahnen und Sprintgeraden, heisst es.

Kosten

Die Kosten für die Sanierung der Anlage mit Erweiterung und Wurfanlage im Süden belaufen sich gemäss detailliertem Kostenvoranschlag auf 5'845’000 Franken. Von Seiten des Leichtathletik Vereins LC Brühl werden Sport-Toto-Beiträge der IG St.Galler Sportverbände für die Sportgeräte und -ausstattungen im Wert von 50'000 Franken beantragt, sobald der Verpflichtungskredit rechtskräftig ist. In der Investitionsplanung ist für die Sanierung und Erweiterung der Sportanlage Neudorf ein Betrag von 5'100'000 Franken eingestellt  Gegenüber dem in der Investitionsplanung eingestellten Betrag erhöhen sich die Kosten um 745'000 Franken.

Die Mehrkosten entstehen wegen der zusätzlichen Rundbahnen und der damit einhergehenden aufwändigeren Böschungssicherung. Ausserdem sind im Projekt der Neubau der Sitzstufenanlage Ost, die Beleuchtungsanlage mit Umrüstung auf LED inkl. der zusätzlichen Beleuchtung des
Wurfzentrums, die Belagserneuerung im Zufahrts- und Parkplatzbereich sowie Belagsanpassungen und -ergänzungen um das Tribünengebäude herum enthalten.

Mit Zustimmung zum beantragten Ausführungskredit werden die weiteren Planungsschritte eingeleitet. Als erstes erfolgt das Baugesuch, danach die Ausführungsplanung mit den Ausschreibungen. Baubeginn ist nach den Special Olympics – National Summer Games, die im Juni 2022 unter anderem auf der Anlage Neudorf durchgeführt werden.

mik/pd
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