Wie schon gewohnt, präsentierte der FC St.Margrethen in der Vorbereitungsphase vor der neuen Saison den Rheintaler Fussballfans einen Leckerbissen. Vermittelt wurde das Spiel wiederum von St.Margrethens ehemaligen Präsidenten Natal Schnetzer. Waren es letztes Jahr der FC St.Gallen und die Austria Lustenau, die auf der Rheinau ihre Kräfte massen, so trafen sich am Donnerstagabend die Bayern München Amateure und der FC St.Gallen II.
Bayern, Feiern und fröhliche Fussballfans
Von Beginn an aufs Tempo gedrückt
Der Spielverlauf: Die Bayern-Amateure drückten von Beginn an aufs Tempo und zeigten zunächst nicht, dass anstrengende Trainingstage hinter ihnen lagen. Mamin Sanyang (15.) und Christopher Scott (17.) näherten sich mit zwei Abschlüssen an. Vier Minuten später war Vidovic zur Stelle, der eine Einzelaktion per Rechtsschuss zum 0:1 abschloss (21.).
Doch auch die St.Galler hielten kräftig mit und teilten sich den Ballbesitz fifty-fifty mit den Gästen aus Süddeutschland. In der 40. Minute verlängerte steigt Perlaska bei einem von Stöber getretenen Eckball am höchsten und verlängert den Ball per Kopf zum inzwischen verdienten 1:1 Ausgleich ins Tor.
Laune, Wirbel, Dampf und Lärm
Das Schönste an diesem Match aber waren die Fans. Mehr als hundert waren aus München angereist, um «ihre» Bayern Amateure zu unterstützen. Und machten Laune, Wirbel, Dampf und Lärm, sodass man beinahe vermeinen konnte, in einem der grossen Stadien zu sein. Da wurde über neunzig Minuten hinweg lautstark gesungen und getrommelt. Friedlich und fröhlich, lauter echte Fans, die ganz einfach den Fussball und ihre Mannschaft lieben.
Es war ein flottes, schnelles und technisch versiertes Spiel von beiden Teams. Ein Spiel, das das hohe Talentpotential, welches da auf beiden Seiten auf dem Platz stand, sichtbar machte. Die vom früheren bekannten Fussballspieler Martin Demichelis trainierten Bayern wirkten in der ersten Spielhälfte etwas athletischer, erfahrener und effizienter. Dennoch war es erstaunlich, wie die Espen den Bayern-Express, der jeweils nach Pressing und Balleroberung losdampfte, immer besser bremsen konnten. Bis die prominenten Gäste gegen Ende des Spiels immer harmloser wurden.
Es sei diesen Idealisten, die den Weg von München auf sich nahmen, um ein Testspiel auf Erstliganiveau zu sehen, denn auch verziehen, dass sie kurz nach Wiederanpfiff bengalisches Feuer und Rauchbomben zündeten.
Sowas hat die Rheinau vermutlich noch nie erlebt. Und es sei ihnen auch verziehen, dass sie lauthals das Statement gesungen haben «Bayern am Arsch der Welt». Die kennen das Rheintal eben nicht richtig. Ausserdem gab es zum Ausgleich auch beinahe poetische Fangesänge, wie «Que sera, sera, die Bayern sind wieder da, besoffen wie jedes Jahr, Que sera, sera.»
Video: Ulrike Huber