Was hat sich die Region auf dieses Spiel gefreut. Die St.Galler Innenstadt war schon Stunden vor dem Anpfiff von den St.Galler-Fans gut besucht. Grün-Weiss gekleidete Frauen und Männer versammelten sich früh in Bars und Restaurants und fieberten gemeinsam auf diesen Final hin. Die ganze Ostschweiz war sich siegessicher. Doch es kam anderst.
St.Gallens Zwischentief eiskalt bestraft
Nach nicht einmal zwei Minuten hämmert Nicolas Lüchinger den Ball ein erstes Mal aufs Tor der Luzerner und nach vier Minuten verfehlt Ibrahima Ndiaye mit dem Kopf das St.Galler Gehäuse. Wie von beiden Mannschaften gewohnt, suchen die St.Galler, als auch die Luzerner von Anfang an den Weg nach vorne. Mit fortlaufender Spieldauer neutralisieren sich die Teams und die Offensivaktionen wurden rarer. In der Mitte der zweiten Hälfte geraten die St.Galler in ein Zwischentief und dies wurde prompt bestraft.
Nach 27 Minuten spielt Pascal Schürpf ein scharfer Pass in den Rücken der St.Galler Abwehr, wo Ibrahima Ndiaye aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung vollstreckt. Nur vier Minuten später jubeln die Luzerner bereits ein zweites Mal. Louis Schaub chipt den Ball gekonnt in den Strafraum. Jordy Wehrmann - der defenisive Mittelfeldspieler - verarbeitet diesen mit der Brust und Miro Muheim kann ihn dann nicht am Torabschluss hindern. 2:0. Der FCSG wäre aber nicht der FCSG, wenn diesen das beeindrucken würde. Kurz vor der Pause kann Junior Adamu auf 1:2 verkürzen, nachdem Elie Youan im Mittelfeld den Ball erobert und Marius Müller im Luzerner Tor dessen Abschluss direkt vor Adamus Füsse abwehrt.
Zu harmlose St.Galler
Für die zweite Halbzeit wechselt St.Gallens Trainer Peter Zeidler den offensiven Jérémy Guillemenot für den Abwehrspieler Nicolas Lüchinger ein. Klar, die St.Gallen haben noch einen Rückstand aufzuholen. Doch vom erwarteten St.Galler Offensiv-Feuerwerk ist nichts zu sehen. Luzern ist es, die auf das nächste Tor drängen. Nach 58 Minuten treffen sie beinahe, doch Martin Frydeks Schuss wurde noch abgelenkt. Nicht abgelenkt wurde allerdings Pascal Schürpfs Schuss nach 70 Minuten, der alleine auf Lukas Watkowiak - Zigi musste aufgrund Adduktorenproblemen ausgewechselt werden - auflaufen kann und souverän zum 1:3 aus St.Galler Sicht vollstreckt.
In der zweiten Halbzeit ist von den St.Gallern nichts zu sehen vom gewohnten Offensivspiel. Dies liegt sicher auch daran, dass die Luzerner in der Defensive nichts anbrennen lassen und sich über das ganze Spiel hinweg äusserst clever verhalten, der FCSG kommt selten in den Spielfluss, der für die Aufholjagd so wichtig gewesen wäre. Der Luzerner Sieg ist verdient, konnten die Espen doch über das ganze Spiel hinweg nie so richtig den Fussball auf den Rasen zaubern, wie es sich der Zuschauer von St.Gallen gewohnt ist.