Im Athletik Zentrum herrschten optimale Bedingungen für die rund 100 besten Gymnastinnen der Schweiz, die Kampfrichterinnen und die Funktionäre des Schweizerischen Turnverbandes, über welchen die nationalen Wettkämpfe jeweils ausgeschrieben werden. Da es den Gymnastinnen an der nötigen Wettkampferfahrung fehlt, war das für die meisten erst der zweite physische Wettkampf der Saison, bei dem man Auge in Auge vor dem Kampfgericht seine Übungen mit viel Ausdruck, Eleganz und Körpertechnik zum Besten geben musste.
Nervosität und Nervenkitzel
Auch war es die einzige Chance, sich für die Schweizer Meisterschaft vom 5. und 6. Juni 2021 in Genf zu qualifizieren. Wenn die Gymnastinnen jeweils den Teppich betraten, um sich vor dem 20-köpfigen Kampfgericht anzumelden, und sich für die Anfangsposition mit dem Handgerät bereit zu machen, schien es, als würde man den Puls der Athletinnen in der lautlosen Arena des Athletik Zentrums förmlich spüren. Die Nervosität sowie der nicht optimale Zeitplan – viele Gymnastinnen mussten fürs zweistündige Aufwärmen die Halle um halb acht betreten und konnten ihren Wettkampf erst im letzten Wettkampfblock am Abend abschliessen – forderten die Athletinnen zusätzlich.
Dies waren für die Gymnastinnen keine optimalen Voraussetzungen, um Topleistungen abzurufen. Trotzdem konnten sich vom regionalen Leistungszentrum RLZ RG Ost unter Cheftrainerin Madina Ankosi, elf der zwölf angetretenen Einzel-Gymnastinnen für die SM qualifizieren. Die Quoten werden jeweils im Voraus durch den Schweizerischen Turnverband bestimmt. Zudem wird das RLZ RG Ost mit einer Gruppe in der Kategorie Jugend G1 ohne Handgerät (fünf Gymnastinnen bis Jahrgang 2008) an der SM teilnehmen.