Das Projekt «Mobility Pricing» soll ab 2030 in der Schweiz eingeführt werden. Es wird im motorisierten Individualverkehr bisherige Steuern und Gebühren (Mineralölsteuer, Nationalstrassenabgabe, Automobilsteuer) durch eine Abgabe ersetzen, die auf Basis der gefahrenen Kilometer berechnet wird.
In grossen Ballungsräumen soll als Zusatzkriterium der Zeitpunkt, zu dem man unterwegs ist, eingerechnet werden: Wer zu Stosszeiten fährt, bezahlt mehr. Ein nach diesem Kriterium abgestuftes Tarifsystem soll ab 2030 auch im öffentlichen Verkehr gelten. Mit Mobility Pricing will der Bundesrat eine gleichmässigere Verteilung des Verkehrs erreichen und die Überlastung der Verkehrssysteme reduzieren oder gar vermeiden.
2015 entschied sich der St.Galler Stadtrat gegen ein solches Projekt. Heute will er beim Kanton und der Region abklären, ob man nun doch offen sei. Der Stadtrat muss bei den Kantonen St.Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden sowie bei der Region Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee abklären, ob die Bereitschaft für ein solches Projekt da sei, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt. Ein solches Projekt mache allerdings alleine auf den Kantonsstrassen Sinn, weshalb eine Zusammenarbeit mit dem Kanton St.Gallen zwingend sei und mit den Kantonen Thurgau und Ausserrhoden von Vorteil sei.
Mit «Mobility Pricing» soll eine rechtliche Grundlage geschaffen werden, dass Gemeinden, Städte und Kantone zeitlich und örtlich begrenzte Versuche durchführen können. 13 Projektideen liegen derzeit beim eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation vor. 2024 sollen erste Versuchsbetriebe starten.