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Stadt St.Gallen
06.05.2021
07.05.2021 08:50 Uhr

Corona-Symposium: Es braucht keine langen Reisen

Bild: Désirée Gächter
Das St.Gallen Symposium feiert 2021 seine 50. Ausgabe. Anstatt einer riesigen Jubiläumsfete gibt es Livestreams, Masken, Abstand, Tests und besondere Tracing-Methoden. Ein Augenschein vor Ort zeigt, dass sich das Symposium auch in Zukunft verändern wird.

«Trust Matters» – Das ist das Motto des diesjährigen St.Gallen Symposiums. Themen wie Pandemie, Zusammenfinden der Länder, Nahrungsmittelindustrie, Pharmaindustrie und viele mehr werden besprochen. Es geht um das Vertrauen in die Wirtschaft, vertrauensvolles Wirtschaften oder Vertrauen in internationale Institutionen. 

Zugeschaltet aus der ganzen Welt

«Zum 50. wäre eigentlich noch ein grösserer, physischer Event geplant gewesen», so Aisha Thüring, Project Manager vom St.Gallen Symposium. Aufgrund der Coronakrise mussten die Pläne grundlegend geändert werden. Das St.Gallen Symposium sieht in diesen Umständen aber eine Chance. Aisha Thüring: «Wir als Konferenz entwickeln uns in eine nachhaltige Richtung.

Denn durch die Livestreams müssen die Leute aus diversen Regionen nicht für zwei Tage in die Schweiz fliegen.» Dies ist möglich, da es zwei grosse Hubs in New York und Singapur gibt und zehn kleinere Hubs in diversen Schweizer Botschaften weltweit. Diese Hubs übertragen das St.Gallen Symposium und führen vor Ort kleinere Events und Podiumsdiskussionen durch. Hubs sind Netzwerkgeräte, die mehrere Teilnehmer innerhalb einer Region miteinander verbinden.

 

«Wir sprechen hier über Themen wie Nachhaltigkeit und daher ist eine Geschäftsreise für zwei Tage nach Singapur nur schwer miteinander vereinbar. Jetzt haben wir 50 Jahre das gleiche gemacht, dass die Leute physisch anwesend sind. Es hat sich gezeigt, dass es auch digital geht.»
Aisha Thüring, Project Manager St.Gallen Symposium

Eigenes Testzentrum

Auch wenn keine Gäste vor Ort sind, ein Schutzkonzept benötigt es zurzeit überall. Alle Anwesenden sind auf das Coronavirus getestet. Auf dem Campus hat es sogar ein eigenes Testzentrum. Ebenfalls gilt auf dem ganzen Gelände eine FFP2-Maskenpflicht. Zusätzlich hat jeder Anwesende einen Batch mit einer Nummer. Anhand von Geräten an jeder Ecke, können die Kontakte nachvollzogen werden.

So funktioniert das Contact Tracing: Batch und Gerät senden Signale bei der Annäherung. Bild: Désirée Gächter

Riesige Chance für Studenten

Vinzenz Eisl studiert an der HSG Betriebswirtschaftslehre im vierten Semester. Er ist der Meinung, dass das St.Gallen Symposium eine super Möglichkeit ist, den Generationendialog zu pflegen. «Es bietet sich nicht jeden Tag die Möglichkeit, dass man mit Persönlichkeiten wie Sebastian Kurz in den Dialog treten oder diese auch konfrontieren kann.»

«Ich bin davon überzeugt, dass die jetzigen Entscheidungsträger ein Eigeninteresse daran haben sollten, auf die junge, nachkommende Generation zu hören. Bspw. ist unsere Generation viel besser vernetzt, so kann sich negative Berichterstattung wie ein Lauffeuer ausbreiten, was wiederum äusserst Geschäftsschädigend sein kann.»
Vinzenz Eisl, Student BWL HSG

Ein Gespräch mit Sebastian Kurz

«Man muss irgendwo mal anfangen. Zusammen in den Dialog zu treten ist nie falsch», so Vinzenz Eisl. Die HSG-Studenten wollen anhand des Symposiums ihre Meinung kundtun und auch das Taten folgen. Am Mittwoch hatte Vinzenz Eisl die Chance, mit dem österreichischen Bundeskanzler, Sebastian Kurz, zu sprechen. Für ihn war es wichtig, die Generationenungerechtigkeit zu kritisieren – vor allem in Bezug auf die Coronapandemie.

Der BWL-Student, Vinzenz Eisl, hatte die Chance dem österreichischen Bundeskanzler eine Frage zu stellen. Bild: Désirée Gächter

Noch bis Freitag gibt es diverse Podiumsdiskussionen, welche per Livestream auf der Internetseite verfolgt werden können. Sicher ist, dass das St.Gallen Podium in Zukunft anders sein wird, als es die letzten 50 Jahren war.

Mehr zum Programm gibt's hier

Désirée Gächter
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