Lernen in der Bibliothek, ein Schwatz in der Mensa und draussen eine Zigarette mit den Kommilitonen rauchen – das war einmal. Die Realität für viele St.Galler Studenten sieht seit der Pandemie anders aus: Vorlesungen, Gruppenarbeiten und Prüfungsvorbereitungen finden online statt. Die Studenten verbringen mehrere Stunden pro Tag mit Zoom, Skype und Co.
Zwar erlaubt der Bundesrat seit April wieder Präsenzunterricht mit maximal 50 Personen bzw. maximal einem Drittel der Raumkapazität, aber viele Unis setzen trotzdem weiterhin auf Online-Unterricht.
Studenten sehnen sich nach Normalität
Dies macht einigen Studenten zu schaffen: «Eigentlich freut man sich ja auch beim Studieren darauf, Leute kennenzulernen und sich auszutauschen. Ich sitze aber den ganzen Tag vor dem Laptop und verkümmere langsam. Zuletzt war ich im September am Campus – und das nur für die Prüfungen», sagt ein Master-Student zu stgallen24. Er könne nicht nachvollziehen, warum viele Dozenten auf den Präsenzunterricht verzichten. «Es wirkt so, als sei es für sie bequemer zu Hause.»
Auch die Studentenschaft, die an der HSG Studenten vertritt, äusserte gegenüber der Universität mehrfach den Wunsch nach Präsenzunterricht. Jérémie Bonifay ist Assessmentstudent und seit September 2020 an der HSG immatrikuliert – ein «normales» Studentenleben kennt er also gar nicht. «Natürlich wünschen sich – mit wenigen Ausnahmen – die meisten das Studienleben, wie sie es vorhin kannten, zurück. Es ist nicht dasselbe, zuhause in den eigenen vier Wänden zu lernen oder die Möglichkeit zu haben, in den Pausen mit Freunden zu sprechen oder neue Mitstudierende kennenzulernen. Diese Vorfreude müssen wir uns jedoch wohl noch bis September aufsparen.»