Armin Kappeler aus Engelburg reichte über petitio.ch beim Gemeinderat eine Petition für eine direkte und sichere Veloverbindung von Engelburg nach St.Gallen ein (siehe Infobox). Er sammelte in 30 Tagen 216 Stimmen. Für die vorgeschlagene Lösung existiert allerdings bereits eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015. Der Gemeinderat hält an der seinerzeitigen Beurteilung fest und verzichtet auf die Lancierung eines solchen Projekts.
Gemeinderat sieht Komfortgewinn, aber auch Kosten
Der Beurteilung des Petitionärs, wonach die Fahrt von Engelburg nach St.Gallen mit dem Fahrrad auf direktem Weg via Spisegg wegen der Topographie und des fehlenden Radweges entlang der Kantonsstrasse nicht sonderlich attraktiv ist, könne selbstverständlich gefolgt werden, so der Gaiserwalder Gemeinderat. Das Anliegen für eine sichere und direkte Veloverbindung von Engelburg nach St.Gallen ist insofern auch gerechtfertigt. Die Verbesserung dieser Situation entlang der vorhandenen Kantonsstrasse ist aufgrund der Topographie und der engen Platzverhältnisse in der Spisegg allerdings sehr anspruchsvoll.
Die Idee einer neuen direkten Brückenverbindung über das Sittertobel zwischen Engelburg und St.Gallen wäre eine gelungene Alternative. Im Rahmen der 3. Generation des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee liessen die Gemeinden Gaiserwald und Untereggen sowie die Tiefbauämter von Stadt und Kanton St.Gallen unter Koordination der Geschäftsstelle Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee die Machbarkeit einer solchen Brückenverbindung prüfen. Untersucht wurden verschiedene Varianten mit Brücken über die Autobahn und solchen, welche vor der Autobahn endeten.
Die Kosten beliefen sich gemäss Grobkostenschätzung je nach Variante zwischen 8 und 13 Mio. Franken. Trotz der grundsätzlichen Machbarkeit wurde 2015 auf die weitere Bearbeitung des Projekts für eine Brücke über die Sitter für den Fuss- und Radverkehr namentlich aufgrund der hohen Kosten und der anspruchsvollen Integration in das Landschaftsschutzgebiet Sittertobel verzichtet. An dieser Beurteilung aus dem Jahr 2015 hält der Gemeinderat auch 2021 fest.
Armin Kappeler hingegen hält an seinen Plänen fest und will eine Lösung für dieses Problem finden. «Wenn ich muss, gehe ich beim Kanton klopfen. So kann die Sache nicht stehen bleiben», sagte er zum «St.Galler Tagblatt».