Die Penalty-Show in den Partien mit St.Galler Beteiligung geht weiter. Nur ist es diesmal der FC St.Gallen, der von dieser Regel profitiert. Zwar hatten die St.Galler schon am vergangenen Wochenende die Möglichkeit ein Penalty-Tor zu erzielen, vergaben diese aber durch Jordi Quintillà kläglich. Peter Zeidler hat im Vorfeld der Partie bereits klargestellt, dass für die kommenden Elfmeter ein neuer Schütze bestimmt wurde.
Ruiz leitet die Wende ein
In der 56. Minute ist dann auch klar, wer dieser neue Elfmeterschütze ist: Victor Ruiz nimmt sich den Ball, nachdem Kwadwo Duah von Martin Frydek im Strafraum von den Beinen geholt wird. Letzterer sieht gar noch die rote Karte. St.Gallen darf somit mehr als eine halbe Stunde in Überzahl agieren. Victor Ruiz drischt den Elfmeter dann unhaltbar in die rechte obere Ecke zum 1:1 Zwischenstand.
Zum 1:1 darum, weil der FC Luzern den besseren Start in die Partie erwischt hat. Nach genau einer Viertelstunde haben die Luzerner einen scheinbar harmlosen Einwurf in der eigenen Hälfte, kommen aber dann trotzdem sehr schnell vor das St.Galler Tor. Auf der linken Seite wird Luzerns Filip Ugrinic lanciert, der den Ball scharf in die mitte spielt. St.Gallen-Goalie Zigi wehrt den Ball nach vorne ab und Sorgic muss nur noch ins freie Tor einschiessen.
Nach dem Luzerner Führungstreffer kommt der FC St.Gallen besser ins Spiel und übernimmt vermehrt das Spieldiktat - ohne aber zu zwingenden Toraktionen zu kommen. Die beste Möglichkeit hatten Duah mit dem Kopf und Quintillà mit dem daraus resultierenden Nachschuss in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Geduldsspiel zahlt sich aus
Die zweite Halbzeit geht gleich weiter, wie die erste aufgehört hat. St.Gallen drückt, Luzern zieht sich zurück und gute Chancen bleiben - auf beiden Seiten - eher rar. Fussballexperten im TV würden sagen: "Ein Geduldsspiel für den FC St.Gallen". Diese Geduld macht sich dann bezahlt, als Duah im Sechzehner gefoult wird, Luzerns Frydek vom Feld muss und Ruiz den Elfemeter verwandelt.
Der onehin schon grosse Druck der Ostschweizer wird noch grösser, nachdem die Luzerner mit einem Mann weniger versuchen, wenigstens noch einen Punkt aus dem kybunpark zu entführen. St.Gallen lanciert Angriff um Angriff und wird auch für diesen Aufwand belohnt. In der 72. Minute spielt Ruiz den Ball flach und scharf in die Mitte, wo der eingewechselte Boris Babic zuerst verpasst, Kwadwo Duah aber goldrichtig steht und den Ball aus fünf Metern nur noch einzuschieben braucht. 2:1 für St.Gallen.
Die Erfahrung aus den Spielen des FCSG in diesem Jahr ist aber, dass diese Führung noch lange nicht ein Sieg bedeutet. Schon zu oft verspielten die St.Galler gute Ausgangslagen. Diesmal kann St.Gallen den Sieg aber über die Zeit bringen. Obwohl der FC Luzern noch einiges versuchte und auch zu vielversprechenden Abschlüssen kam, ist es doch der FC St.Gallen, der die Partie vedientermassen für sich entscheidet. Nach fünf Sieglosen Partien endlich wiedereinmal Grün-Weisser Jubel. Die Erleichterung ist den Spielern nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben.