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Stadt St.Gallen
05.01.2021

Stadtrat will 1,5 Millionen für Sanierung

Bild: zVg
Der Stadtrat beantragt beim Stadtparlament einen Kredit von 1,5 Millionen Franken für das Projekt «Aufwertung der St.Leonhard-Strasse».

In einer Vorlage an das Stadtparlament beantragt der Stadtrat, folgenden Beschluss zu fassen: «Das Projekt zur Aufwertung der St.Leonhard-Strasse im Abschnitt Gäbrisstrasse bis Kornhausstrasse im Betrag von CHF 1’728’000 wird gutgeheissen und für die nach Abzug der Anteile Dritter
verbleibenden Kosten zulasten der Investitionsrechnung ein Kredit von 1’525’200 Franken freigegeben.»

Das Projekt dürfte in der nächsten Sitzung des Stadtparlaments Thema sein. 

Ausgangslage

Die St.Leonhard-Strasse ist eine städtische Hauptachse südlich des neu erstellten Bahnhofplatzes. Mit der Umgestaltung des Bahnhofsplatzes sowie der neu geschaffenen Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen hat sich die verkehrliche Situation auf dieser wichtigen Verkehrsachse verändert.

Unter anderem fahren die Busse nicht mehr in die Gutenbergstrasse ein, sondern biegen von Westen herkommend bereits auf Höhe der Gäbrisstrasse in den Bahnhofplatz ein. Auf Basis der bestehenden Studien und Konzepte wurde ein Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) für die St.Leonhard-Strasse zwischen der Geltenwilenstrasse und dem Schibenertor erarbeitet.

ökonomische und ökologischen Aufwertung

Aufgrund der unterschiedlichen Sanierungsdringlichkeit der einzelnen Strassenabschnitte wurde das Gesamtprojekt aufgeteilt. Die Arbeiten des ersten Abschnitts Gäbrisstrasse bis Lavaterstrasse wurden im Sommer 2020 abgeschlossen. Nun soll der zweite Abschnitt des BGK St.Leonhard-Strasse (Gäbris- bis Kornhausstrasse) realisiert werden.

Auf Basis von Gestaltungsvarianten wurde ein Vorprojekt erarbeitet. Dieses wurde in einem interdisziplinären Team unter Beizug eines externen Landschaftsarchitekten konkretisiert und zu einem Bauprojekt weiterentwickelt. Die Umsetzung erfolgt in Abhängigkeit vom Planverfahren ab der zweiten Jahreshälfte 2021. 

Das Projekt sieht unter Berücksichtigung der verkehrlichen, gestalterischen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen im Einzugsgebiet des Bahnhofs St.Gallen eine Aufwertung des Strassenraums der St.Leonhard-Strasse im Abschnitt Gäbris- bis Kornhausstrasse vor.

 Auf dem gesamten Projektperimeter ist je eine Fahrspur für den motorisierten Individualverkehr vorgesehen. Ein Mittelstreifen stellt eine klare Gliederung und Gestaltung des gradlinigen Strassenzugs sicher. Im westlichen Bereich wird er als Grünstreifen (ungefähr 145 m2 ) und im östlichen Bereich aufgrund der Notwendigkeit der Befahrbarkeit als Betonplatte ausgeführt.

Neue Mittelschutzinseln

Der Mittelstreifen wird dort als Einspurstrecke für den öffentlichen Verkehr genutzt. Eine separate Busspur ist aufgrund der geringen ÖV-Frequenzen in diesem Bereich nicht erforderlich. Die drei Fussgängerübergänge bleiben aufgrund der hohen Fussgängerfrequenzen mit Lichtsignal gesteuert.

Die beiden westlichen Fussgängerübergänge werden mit Mittelschutzinseln geschützt. Der westlichste Übergang wird mit einer Velofurt komplettiert. Der mittlere Fussgängerstreifen, auf Höhe Gutenbergstrasse, wird infolge der sehr hohen Fussgängerfrequenzen mit 10 m überbreit ausgestaltet.

Im Bereich vor dem Neumarkt werden elf Bäume als Ersatz für die ursprüngliche Bepflanzung gesetzt. Die Baumgruben werden als offene Baumgruben mit einem zusätzlichen Baumschutz ausgestaltet. Die entstehenden Zwischenräume werden als Abstellplätze für zwölf Motorräder und 40 Fahrräder genutzt.

Bäume und Veloständer

Die Parkplätze der Motorräder werden mit einer Betonplatte ausgebildet. Der Bereich der Fahrradabstellplätze erhält eine sickerfähige, ungebundene Pflästerung. Die Abstellplätze werden Veloständern ausgestattet. Die drei bestehenden Bäume im östlichen Perimeter bleiben erhalten und werden mit neuen Baumgruben ausgestaltet. Die drei privaten Parkplätze beim Haus Nr. 31 werden am bestehenden Ort belassen. Eine Verschiebung in die Flucht der Baumgruben wird von der Grundeigentümerin kategorisch abgelehnt. Vor dem Postgebäude werden zwölf bewirtschaftete Kurzzeitparkplätze auf dem mit ca. 4.7 m überbreiten Gehweg markiert. Diese Anzahl entspricht jener vor der provisorischen Aufhebung im Zusammenhang mit dem Umbau des Bahnhofplatzes

Im nordöstlichen Bereich wird der Gehweg deutlich verbreitert und neu mit ca. 4.4 m entsprechend grosszügig ausgestaltet. Das vorliegende Bauvorhaben wurde mit den Werken abgesprochen und koordiniert. Die Abteilung Netz Elektrizität- und Telecom (NET) wird im südlichen Gehweg auf der gesamten Länge ein neues Rohrtrassee bauen (separate Vorlage). Die übrigen Werkleitungen sind in einem guten Zustand und werden nicht erneuert. 

Kosten

Die Kosten für das vorliegende Strassenprojekt belaufen sich gemäss detailliertem Kostenvoranschlag auf insgesamt CHF 1’728‘000

Da es sich bei der St.Leonhard-Strasse um eine Gemeindestrasse ohne regionale oder kantonale Veloroute handelt, leistet der Kanton keinen Beitrag an die Aufwertungsmassnahmen. Beim Projekt handelt es sich jedoch um eine Massnahme des Agglomerationsprogramms der 2. Generation des Bundes.

Das Projekt «Aufwertung St.Leonhard-Strasse» umfasst auch den Oberen Graben und sieht damit eine Aufwertung zwischen Gäbrisstrasse und Schibenertor vor. Diese rund 600 m lange Strecke wird in zwei Teilprojekten realisiert; zum einen im vorliegenden Abschnitt Gäbrisstrasse bis Kornhausstrasse und zum anderen im Abschnitt Kornhausstrasse bis Schibenertor.

Gemäss der Leistungsvereinbarung hat der Bund für den gesamten Perimeter einen maximalen Beitrag auf CHF 510'000  in Aussicht gestellt. Unter Berücksichtigung des aktuellen Mehrwertsteuersatzes und der bereinigten Teuerung ergibt sich somit ein maximaler Bundesbeitrag von rund CHF 651'000.

Der Bundesbeitrag wird nach der Projektlänge auf die zwei Teilprojekte aufgeteilt. Es ist somit für das Projekt Aufwertung St.Leonhard-Strasse, Gäbrisstrasse bis Kornhausstrasse, mit einem Bundesbeitrag von CHF 175’800 (27 % von CHF 651'000) zu rechnen.

Nach Abzug des Bundesbeitrages verbleiben für die Stadt damit Kosten von CHF 1'525’200: Total Kosten Investitionsrechnung CHF 1'701’000 ./. Bundesbeitrag vorliegendes Projekt 175‘800 Total Kosten Investitionsrechnung nach Abzug Beitrag Bund 1'525’200

Für die Aufwertung der St.Leonhard-Strasse im Abschnitt Gäbris- bis Kornhausstrasse ist in der Investitionsplanung ein Betrag von CHF 1.11 Mio. eingestellt.

Die ursprüngliche Kostenschätzung, die als Grundlage für die Investitionsplanung diente, war noch nicht von diversen Aufwertungs- und Gestaltungsmassnahmen ausgegangen. Zudem haben vertiefte geotechnische Untersuchungen die Notwendigkeit einer Verstärkung der Fundationsschicht, analog zum westlichen Bereich der St.Leonhard-Strasse, ergeben.

Bauablauf

Das vorliegende Projekt wird in sechs Etappen realisiert. So sollen in den ersten beiden Phasen der südliche Gehweg sowie die Baumrabatten inklusive der anliegende Fahrbahnrand in zwei Längsetappen erstellt werden. Dafür sind ungefähr zehn Wochen Arbeitszeit geplant.

Während dieser Zeit kann der Verkehr wie gewohnt die St.Leonhard-Strasse passieren. Für die Etappen drei bis sechs, welche ungefähr 15 Wochen in Anspruch nehmen werden, ist ein Einbahnregime auf der St.Leonhard-Strasse im Abschnitt Gäbrisstrasse bis Kornhausstrasse geplant. Der Verkehr soll die St.Leonhard-Strasse während dieser Bauphasen nur von Ost nach West passieren.

Der Verkehr in die Gegenrichtung wird über die Davidstrasse und die Kornhausstrasse umgeleitet. Dafür wird die Kornhausstrasse im Gegenverkehr betrieben. Bei Bedarf kann der Fussgängerstreifen bei der Vadianstrasse für diesen Zeitraum mit einem Lichtsignal gesteuert werden. 

Weiteres Vorgehen

Für das Strassenprojekt «St.Leonhard-Strasse, Gäbrisstrasse – Kornhausstrasse» führt die Stadt das Planverfahren gemäss Art. 39 ff. Strassengesetz durch. Da es in diesem Projektperimeter keine Anpassung an der Klassierung und Widmung gibt, ist kein Teilstrassenplanverfahren notwendig.

Matilda Good
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