Mitte August wurde Rainer Schregel als St.Galler Amtsarzt entlassen. Als Grund nannte der Kanton «inhaltlich fragwürdige und politisch heikle Äusserungen» in den sozialen Medien. Schregel ist bekannt als scharfer Kritiker der behördlichen Corona-Massnahmen.

Der Arzt hatte auch Journalistin Noemi Heule in den sozialen Medien als «Goebbels’ Mädchen» beleidigt, nachdem diese ihn im «St.Galler Tagblatt» angegriffen und in die «Aluhut-Ecke» gestellt hatte. Schregel nahm seinen verbalen Ausrutscher aber längst zurück und entschuldigte sich dafür in aller Form.

Nach der Abberufung als Amtsarzt verlor der vermeintliche «Coronaleugner» aus Wattwil auch seine Stelle bei der grossen Praxiskette Medbase. Dies sorgte vielerorts für Unverständnis – auch bei stgallen24.

Entlassung war rechtswidrig

Die Entlassung als Amtsarzt war nun aber rechtswidrig. Dies stellt das St.Galler Verwaltungsgericht bereits anfangs Oktober fest, wie die «Weltwoche» berichtet. Das St.Galler Gesundheitsdepartement hätte den Arzt zumindest anhören müssen, so die Begründung. Und es bestand auch keine Dringlichkeit. Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig.

Schregel ist damit offiziell wieder Amtsarzt. Ob man sich bei ihm entschuldigt habe, wollte die Zeitung wissen: «Wir werden Herrn Dr. Schregel zu einem weiteren Gespräch einladen» wird Generalsekretär Gildo Da Ros in der «Weltwoche» zitiert.

Rainer Schregel verlangte vor kurzem ein «Unbedenklichkeitszeugnis», das einen Wechsel in den Kanton Luzern erlaubt. Dort erwartet man ihn offenbar «mit offenen Armen», wie aus dem Bericht im Wochenmagazin weiter hervorgeht.