Am kommenden Samstag, 14. November findet bereits zum 23. Mal die Herbsttagung des Naturmuseums St.Gallen in Zusammenarbeit mit der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft NWG statt. Die Veranstaltungsreihe wurde 1997 von Museumsdirektor Dr. Toni Bürgin ins Leben gerufen.
Das Ziel sei bis heute, «mit vier allgemein verständlichen Vorträgen von Fachpersonen zu einem ausgewählten Thema ein breites Publikum zu erreichen», so Bürgin. Wichtiger Bestandteil ist neben den Referaten eine lange Pause, um sich direkt mit den Fachpersonen auszutauschen. Die Spannweite der Themen ist weit gefasst und hielt in den vergangenen Jahren Vorträge zu den Dinosauriern, über Edelsteine oder Themen wie Biodiversität und Public Science bereit. «Oft bezieht sich das Thema auf die aktuelle Sonderausstellung – so auch dieses Jahr das Thema «Kleinsäuger», passend zur Eichhörnchen-Ausstellung», erläutert der Museumsdirektor die Auswahl.
Von kletternden, fliegenden und raubenden Kleinsäugern
Vor Ort werden am Samstag Jürg Paul Müller, René Güttinger, Regula Tester und Cristina Boschi aus ihrem Fachbereich berichten. Sie geben während 30 Minuten einen Einblick in das Leben unterschiedlicher Kleinsäuger und erläutern aktuelle Forschungsergebnisse aus ihren Fachbereichen.
Jürg Paul Müller von J.P. Müller – Science & Communication GmbH in Chur fokussiert auf die Schneemaus, die eigentlich Klettermaus heissen müsste. Typischer Lebensraum der Schneemaus sind spaltenreiche Blockhalden wie sie oberhalb der Waldgrenze verbreitet vorkommen.
René Güttinger, Biologe und Fotograf sowie Leiter der Regionalen Koordinationsstelle Fledermäuse SG AR AI, berichtet aus der Welt der fliegenden Kleinsäuger, die während des Sommerhalbjahres jede Nacht mehrere Kilometer zurücklegen, um die für sie geeigneten Jagdlebensräume aufzusuchen.
Biologin Regula Tester vom Verein «Pro Bilche» in Basel geht in ihrem Vortrag auf die vier in der Schweiz lebenden Arten von Bilchen ein. Zu diesen zählen der bekannte Siebenschläfer, aber auch der Garten- sowie der seltene Baumschläfer und die Haselmaus.
Zum Abschluss ermöglicht Cristina Boschi von WIN «Wieselnetz - Stiftung zur Förderung von Kleinkarnivoren» einen Einblick in das Leben von Mauswiesel und Hermelin, die kleinsten Marderartigen der Schweiz.
Fake-Story entlarven
Jedes Jahr zählt die Herbsttagung zwischen 50 bis 70 Personen. Dieses Jahr werden die Besucherzahlen aufgrund der Pandemie-Situation tiefer liegen. Gemäss dem Schutzkonzept des Naturmuseums gilt für die gesamte Veranstaltung die Maskenpflicht und die Teilnehmerzahl ist auf maximal 50 Personen begrenzt. Ebenfalls diesen Monat, am 22. November findet der nationale Tag der naturhistorischen Sammlungen statt. Falls dieser durchgeführt werden kann, erhalten Museumsbesucher die Möglichkeit, während 60 Minuten mit Kuratoren in die unterirdischen Sammlungen einzutauchen. Begleitend läuft bereits jetzt ein Wettbewerb mit Fake- und Truestories auf den Social-Media-Kanälen. Wer bis am 21. November auf www.fantasticstories.ch/nmsg die falsche Geschichte zu einem von drei Sammlungsobjekten entlarvt, kann eine Privat- Führung vor und hinter die Kulissen des Naturmuseums gewinnen.