Der TSV St.Otmar hat das Auswärtsspiel in Kriens mit 24:29 (14:16) verloren. Die von personellen Herausforderungen geplagten St.Galler verteilten die Last auf viele Schultern und blieben in der Pilatus Arena trotzdem lange im Spiel.
Ohne die verletzten Andreas Björkman Myhr und Emil Jessen, ohne den angeschlagenen Max Höning und mit Marcus Stroustrup, der krankheitshalber nicht im Vollbesitz seiner Kräfte agieren konnte, stand Trainer Michael Suter vor der schwierigen Aufgabe, eine ausgewogene Mischung für den Match zu finden – und gleichzeitig das wichtige Heimspiel gegen Stäfa vom kommenden Sonntag im Blick zu behalten.
Die 60 Minuten vor rund 1800 Fans in der Pilatus Arena gehörten zwar nicht zu den attraktivsten dieser Saison, doch St.Otmar fand genau in dieser Herausforderung gegen den favorisierten HC Kriens-Luzern ein beeindruckendes Gleichgewicht.
Ausgeglichene erste Halbzeit dank starkem Einsatz
Die St.Galler schafften es vor allem in der ersten Hälfte, das Spiel offen zu gestalten. Es brauchte zu Beginn wichtige Paraden von Aleksandar Lacok, die ein frühes Davonziehen des Heimteams verhinderten. Nach einer offensiv schwierigen Startphase spielte St.Otmar lange, geduldige und physisch fordernde Angriffe, mit denen die Mannschaft immer wieder Lösungen fand.
Michael Suter wechselte im Rückraum und am Kreis viel durch. Zwar fehlte den verschiedenen Formationen stellenweise die gewohnte Automatismen, doch insgesamt machten die stabilen St.Galler positiv auf sich aufmerksam. Nevio Niederer überzeugte mit drei Treffern und einem starken Auftritt; auch Mael Tobler steuerte zwei Tore bei.
St.Otmar gelang es zudem, den HC Kriens-Luzern – der am vergangenen Sonntag in der ersten Halbzeit gegen Stäfa 24 Tore erzielt hatte – vom Entfalten seines Tempos und seiner Wucht abzuhalten.
Kriens zieht nach der Pause davon
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann den erwarteten Verlauf. Die Zentralschweizer erhöhten bis zur 39. Minute auf 21:16 und stellten damit früh die Weichen auf Sieg. Die St.Galler blieben zwar bis zum Schluss engagiert und beständig, konnten aber nicht mehr entscheidend reagieren.
Positiv hervorzuheben bleibt dennoch, dass St.Otmar in der modernen Pilatus Arena nie einen Lauf oder eine Euphorie des Heimteams aufkommen liess. Immer wieder setzten die Gäste kleine Nadelstiche und hielten dagegen – was sich letztlich auch im Endergebnis widerspiegelt.
Gemessen wird St.Otmar in dieser intensiven Woche jedoch vor allem an der kommenden Aufgabe: dem Heimspiel gegen Stäfa vom Sonntag (17 Uhr, Kreuzbleiche). Nach dem überraschend deutlichen Sieg von GC Amicitia gegen den HSC Suhr Aarau am Mittwochabend hat dieses Duell noch weiter an Bedeutung gewonnen.