Der Bernecker SVP-Nationalrat Mike Egger ist sauer: Im neusten Globi-Buch «Globi und der Wald» wird die Aussage gemacht, dass in Schweizer Milch, Käse und Fleisch «ein Stück Regenwald» drinsteckt.
Dies, nachdem die Waldforscherin Marielle dem blauen Vogel erklärt, dass Soja, welches auch in der Nahrung unserer Kühe vorhanden ist, von gerodeten Feldern im Regenwald stammen soll. Soja und Körner sollen dem Buch nach 80 Prozent der Ernährung ausmachen.
Zu Unrecht verteufelt
Wie «20 Minuten» schreibt, dementiert der Zürcher Bauernverband diese Aussage allerdings. Lediglich zehn Prozent seien Körner und Soja. Davon wiederum sei nur die Hälfte importiert; 90 Prozent des importierten Sojas stammten aus der Donauregion in Europa. Die Falschbehauptung im Buch fand längst den Weg nach Bundesbern – zum St.Galler SVP-Nationalrat Mike Egger.
Gegenüber 20 Minuten outet er sich als Globi-Fan, merkt jedoch an, dass die Aussagen aus dem neusten Buch «schlicht und einfach falsch» seien. Diverse Quellen würden bestätigen, dass für die Herstellung von Milch, Fleisch und Käse kein Regenwald leiden müsse.
«Das stört mich – und es stört mich umso mehr, weil man Produkte aus der Schweizer Nutztierhaltung zu Unrecht verteufelt.» Man solle die Vorteile aufzeigen: Fleisch und Käse seien gesund. Kurz: «Globi hat schon ein bisschen einen Vogel. Doch man kann den Globi zum Glück aufklären und hoffen, dass er über die Bücher geht.»
Autor gibt Fehler zu
20 Minuten gegenüber nimmt Autor Atlant Bieri Stellung: «Auf der betreffenden Seite ist mir mit der Zahl der 80 Prozent Körnerfutter und Soja für die Schweizer Kühe ein Fehler unterlaufen.» Auch in mehreren Korrekturrunden sei niemandem etwas aufgefallen.
Jetzt arbeite man gemeinsam mit dem Verlag an einer korrigierten Version. Es sei das Ziel der Globi-Reihe, seriöse Fakten zu vermitteln.