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Kanton
12.11.2025

Singapur-Trip sorgt für Kritik an St.Galler Regierung

SVP-Kantonsrat Christian Vogel
SVP-Kantonsrat Christian Vogel Bild: zVg
Drei Kantonsräte stellen kritische Fragen zur Auslandreise der St.Galler Regierung. Während die Regierung dem Kantonsrat umfangreiche Sparmassnahmen vorschlägt, sollen Regierungsmitglieder auf Kosten der Steuerzahler eine mehrtägige Reise nach Singapur unternehmen.

Die Online-Zeitung «Inside Paradeplatz» berichtete am 7. November 2025, dass sich Mitglieder der St.Galler Regierung einen Luxus-Trip nach Singapur gönnen. Dazu gehören ein Hin- und Rückflug sowie drei Hotelübernachtungen.

Gleichzeitig schlägt die Regierung dem Kantonsrat in der Dezembersession 2025 insgesamt 87 Sparmassnahmen im Umfang von 209 Millionen Franken vor. Ein Drittel dieser Entlastungsmassnahmen besteht aus Mehreinnahmen, also Steuer- und Gebührenerhöhungen zulasten der Bevölkerung.

Während die Bevölkerung zur Kasse gebeten wird, bleiben die sieben Regierungsräte von den Sparvorschlägen ausgenommen. Ihre Löhne und Spesen – insgesamt 303'000 Franken pro Jahr, davon 6000 Franken für Spesen – sollen nicht angetastet werden.

«Klimaschutz» und Fernreisen im Widerspruch

Die Regierung hat sich für den Zeitraum 2025 bis 2035 fünf Schwerpunktziele gesetzt. Eines davon, Schwerpunktziel Nr. 4, verpflichtet den Kanton St.Gallen, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Umso widersprüchlicher erscheint es, dass Regierungsmitglieder für wenige Tage nach Singapur und zurückfliegen – auf Kosten der Steuerzahler.

Einfache Anfrage im Kantonsrat eingereicht

Vor diesem Hintergrund haben die Kantonsräte Vogel (Bütschwil-Ganterschwil), Kuratli (St.Gallen) und Schmid (Buchs) am 7. November 2025 eine Einfache Anfrage mit dem Titel «Singapur statt Sparen: Auslandsreisen für die St.Galler Regierung auf Kosten der Steuerzahler?» eingereicht.

Sie verlangen von der Regierung klare Antworten auf folgende Fragen:

  1. Welche Regierungsräte und weiteren Mitglieder der Staatsverwaltung reisen auf Kosten der Steuerzahler nach Singapur und übernachten dort im Hotel?
  2. Weshalb soll der Steuerzahler Hin- und Rückflug sowie Hotelkosten bezahlen, wenn ein Regierungsrat jährlich über 303'000 Franken – inklusive Spesen – verdient?
  3. Wie hoch sind die Gesamtkosten dieser Reise für die Steuerzahler, inklusive einer detaillierten Auflistung?
  4. Wie passt die Flugreise zum Schwerpunktziel Nr. 4 «Klimaschutz» der Regierung?
  5. Ist auch ein Austausch mit Vertretern der Republik Singapur über deren Einwanderungsbeschränkungen oder deren harte Strafen und Landesverweise für kriminelle Ausländer vorgesehen?

Die drei Kantonsräte fordern von der Regierung Transparenz, Kostenwahrheit und ein konsequentes Handeln im Sinne der angekündigten Spar- und Klimaziele.

pd/ako
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