William Canal aus Altstätten und David Hutter aus Balgach stellen sich zur Wahl als Nachfolger des demissionierenden Administrationsrats Lothar Bandel. Überdies liegt den 180 Mitgliedern des Kollegiums das Budget 2026 vor, das nebst einem Personalausbau im Zuge einer Verwaltungsreform auch diverse Einsparungen beinhaltet. Zudem liefert der Administrationsrat seine Antwort auf die Interpellation «Sorgen um unsere blühenden christlichen (katholischen) Schulen».
Zwei Kandidaten für einen Sitz im Administrationsrat
Ein freiwerdender Sitz, zwei Kandidaten – diese Ausgangslage um die Nachfolge von Administrationsrat Lothar Bandel, Ressort Liegenschaften und Forstbetrieb, verspricht Spannung. Gewählt wird an der Kollegiumssession vom 18. November.
Zur Verfügung stellen sich mit dem 55-jährigen William Canal aus Altstätten und dem 45-jährigen David Hutter aus Balgach zwei ausgewiesene Baufachleute. Bau- und Betriebswirtschaftsingenieur Canal unterrichtet seit 2014 Bau-Grundbildung am Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum St.Gallen. Der ausgebildete Architekt Hutter hat sich 2015 mit einer eigenen Unternehmung selbstständig gemacht.
Budget 2026 mit roter Null
Das Budget des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen rechnet im kommenden Jahr bei einem Gesamtaufwand von 77,7 Millionen Franken mit einem Verlust von knapp 200'000 Franken. «Wir können somit von einer roten Null sprechen», bilanziert Verwaltungsdirektor Thomas Franck.
Grösster Ausgabenfaktor bleibt neben dem Finanzausgleich zugunsten der Kirchgemeinden der Personalaufwand. Dieser steigt im kommenden Jahr im Zuge einer Verwaltungsreform und eines Stellenausbaus in der Katholischen Administration weiter an.
Ziel der Reform ist es, für die zunehmende Zentralisierung von Aufgaben die erforderlichen Ressourcen bereitzustellen und die Administrationsratsmitglieder von operativen Aufgaben zu entlasten. Überdies werden Spitalseelsorger an den kantonalen Spitälern der Spitalverbunde HOCH und der Psychiatrie St.Gallen künftig nicht mehr von den Spitälern, sondern vom Katholischen Konfessionsteil angestellt.
Sparmassnahmen und strukturelle Herausforderungen
Gleichzeitig greifen verschiedene Sparanstrengungen, wie Thomas Franck weiter ausführt. Konkret nennt er drei Faktoren: einen tieferen Nettoaufwand bei der Flade, die Finanzierung gemeindeübergreifender Kirchgemeindeaufgaben aus Mitteln des Finanzausgleichs sowie eine Kürzung von Beiträgen im Sozial- und Kulturbereich. Neue Investitionsvorhaben sind im Budget 2026 nicht enthalten.
Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) mit Präsident Jürg Gemeinder zeigt sich in ihrem Bericht erfreut darüber, dass es gelungen ist, ein ausgeglichenes Budget zu erzielen. «Aus Sicht der GPK ist damit das strukturelle Defizit aber noch nicht nachhaltig beseitigt», hält die Kommission fest. Weitere Sparmassnahmen und die Erschliessung zusätzlicher Erträge seien auch künftig zu diskutieren.
Antwort auf Interpellation zu katholischen Schulen
Interpellationen hat der Administrationsrat seit einem letztjährigen Beschluss des Kollegiums schriftlich zu beantworten. Bereits in den Sitzungsunterlagen liegt die Antwort auf die von Kollegienrat Karl Duijts-Kronig aus Sargans eingereichte Interpellation «Sorgen um unsere blühenden christlichen (katholischen) Schulen» vor. Er hatte sich angesichts des Bundesgerichtsurteils zum «Kathi Wil» um die Flade und die katholischen Privatschulen im Kanton St.Gallen besorgt gezeigt.
In seiner Antwort schreibt der Administrationsrat: «Der Administrationsrat sieht die Zukunft der Flade durch die bundesgerichtliche Rechtsprechung nicht gefährdet.» Nicht ausgeschlossen sei jedoch, dass die vom Schulrat nun an die Hand genommene Weiterentwicklung zu punktuellen Anpassungen im Schulalltag führen könne.
Auch in Bezug auf die katholischen Privatschulen im Kanton geht die Exekutive des Konfessionsteils derzeit davon aus, dass alle Schulen allfällig notwendig werdende Anpassungen vollziehen können, ohne dass deren Zukunft gefährdet ist.
Der Administrationsrat steht mit den Schulträgern in engem Austausch, unterstützt sie bei rechtlichen Klärungen und begleitet sie ideell und finanziell im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets. Politische Engagements, die zum Erhalt der Vielfalt bewährter und beliebter Schulformen im Kanton St.Gallen beitragen, werden vom Administrationsrat ausdrücklich begrüsst.
Öffentliche Sitzung
Die Kollegiumssitzung ist öffentlich und beginnt am 18. November 2025 um 09.15 Uhr.