Schon beim Betreten der Stiftsbibliothek sticht er ins Auge: der St.Galler Globus, einer der grössten erhaltenen Globen des 16. Jahrhunderts, über zwei Meter hoch und mit einem Kugeldurchmesser von rund 120 Zentimetern. St.Gallen besitzt allerdings nur eine Kopie, das Original steht im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich. Im Volksmund ist es jedoch längstens kein Geheimnis mehr, dass die Kopie schöner ist als das Original.
Genau diesem Globus widmet sich nun das neuste «mini Stibi». Die Buchreihe wurde vor drei Jahren lanciert mit dem Ziel, jungen Lesern die Stiftsbibliothek näherzubringen. Familien und Kinder sollen mit diesen Produkten in erster Linie unterhaltsame Lektüre erhalten, und man erhebt keinen Anspruch auf inhaltliche Vollständigkeit.
Weltreise über den Globus
Dies ist auch beim neusten Werk nicht anders, wie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Ruth Wiederkehr sagt. Zusammen mit Silvio Frigg, Leiter Zentrale Dienste, hat sie das «mini Stibi» verfasst. «Das Büchlein ist 37 Seiten dick, reich illustriert und nimmt die Lesern mit auf eine Weltreise über den St.Galler Globus», so Wiederkehr.
«Wer diesen Globus kennt, weiss, dass er mehr ist als eine gewöhnliche Weltkarte. Er ist unglaublich vielfältig und man kann sich problemlos darin verlieren.» Damit spielt Ruth Wiederkehr auf die an der Oberfläche aufgemalte Darstellung der Welt an, die nebst Karten auch Seefahrerberichte, Sternbilder, Monster, Riesen und die Sonnenumlaufbahn zeigt.
Konstrukteur des Globus kennenlernen
Begleitet werden die Leser bei der Weltreise über den St.Galler Globus von einem Mädchen namens Stella. Sie unterhält sich mit Tilemann, Geograf des 16. Jahrhunderts und Konstrukteur des Globus. Segelnd steuern sie einige markante Punkte auf der Karte an: Von Europa geht es über den Atlantik in die Karibik und schliesslich via Amerika zum Pazifik.
Bei der Erschaffung des Globus waren viele der pazifischen Inseln noch unerforscht, entsprechend gross das auf dem Globus gezeigte Inselchaos, wie die Leser im Gespräch zwischen Stella und Tilemann an dieser Stelle erfahren.
Ein verstecktes Wortspiel
Ruth Wiederkehr hofft, dass ihre eigene Begeisterung für das Büchlein nun auf Familien und Kinder überschwappt. Und sie verrät noch ein Geheimnis: Es sei kein Zufall, dass die Reiseleiterin Stella heisse. Hierbei handle es sich um ein verstecktes Wortspiel, schliesslich habe Tilemann mit Nachname Stella geheissen. So lässt sich der Name des Konstrukteurs des Globus einfach einprägen.