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Stadt St.Gallen
30.06.2025
30.06.2025 16:16 Uhr

«Wir investieren für unsere Kinder»

Die Neubauten für die GHG CP-Schule und die GHG Riederenholz (oben rechts) werden in Bestand und Topografie eingebettet
Die Neubauten für die GHG CP-Schule und die GHG Riederenholz (oben rechts) werden in Bestand und Topografie eingebettet Bild: zVg
Die GHG plant auf dem Areal Riederenholz im Osten der Stadt St.Gallen je einen Neubau für die GHG CP-Schule und die GHG Riederenholz mit ihrem Wohnangebot für Kinder und Jugendliche. Das Siegerprojekt AM BACH des St.Galler Architekturbüros Oestreich + Schmid begeistert die Jury des dafür durchgeführten Wettbewerbs.

Der Neubau der CP-Schule stellt hohe Anforderungen, berichtet Petra Mantz, Geschäftsleitungsmitglied GHG, Bereich Sonderschulen: «Die GHG CP-Schule ist mehr als nur ein Ort des Lernens. Sie ist ein Kompetenzzentrum, ein Zentrum der Lebensfreude, Akzeptanz und Menschlichkeit. Und ein sicherer Hafen für die Kinder.»

Dasselbe gilt für den Neubau der GHG Riederenholz. «Die Kinder und Jugendlichen sollen mit familiärem Charakter wohnen können», sagt Ramon Beerli, Geschäftsleitungsmitglied GHG, Bereich Kinder.

Überzeugendes Siegerprojekt

Entsprechend anforderungsreich war die Aufgabenstellung des offenen zweistufigen Wettbewerbs mit Präqualifikation, den die GHG für das Areal Riederenholz durchführte. Dazu kam die wertvolle Umgebung mit Bach und Baumbestand.

57 Architekturbüros aus der ganzen Deutschschweiz und dem nahen Ausland waren an der Teilnahme interessiert. Von diesen liess die hochkarätige neunköpfige Jury neun Büros zur Teilnahme zu. Schliesslich kürte sie das Projekt AM BACH der St.Galler Oestreich + Schmid Architekten BSA SIA zum Siegerprojekt.

«Wir sind begeistert von der hohen Qualität der Projekte und insbesondere des Siegerprojekts. Es hat uns in der Jury überzeugt mit seiner ganzheitlichen Qualität», freut sich GHG-Präsident Heinz Loretini. «Die Gebäude sind sorgfältig eingebettet in den Bestand und in die Topografie, es entstehen attraktive Lebens- und Unterrichtswelten. Das Projekt überzeugt mit hoher Nutzungsflexibilität und Funktionalität, gut angeordneten und proportionierten Räumen, mit räumlicher Vielfalt und Qualität. Zugleich ist es wirtschaftlich überzeugend, in der Erstellung wie in Betrieb und Unterhalt.»

Die Umgebung als Teil der Identität für das ganze Quartier soll erhalten bleiben Bild: zVg

Petra Mantz streicht die Vorzüge der neuen GHG CP-Schule hervor: «Das Schulhaus bietet einen Lebensraum in einer offenen und vielfältig nutzbaren Raumstruktur, die verschiedene Unterrichtsformen ermöglicht: zeitgemässe, kindgerechte Schul- und Lebensräume mit direktem Zugang zur Natur. Das ist ein echter Mehrwert.»

Optimal ins Quartier eingepasst

Für Peter Oestreich, Verfasser des Siegerprojekts, hat die bestehende Umgebung sehr hohe Qualität als Lebensraum: «Das lebendige Quartier am Stadtrand mit der guten Erschliessung ist ein idealer Standort für das geplante Kompetenzzentrum für Kinder und Jugendliche. Zugleich ergänzen die GHG CP-Schule und die GHG Riederenholz mit ihren moderaten betrieblichen Emissionen das Quartier hervorragend.»

Sein Team ging vom Grundsatz aus, den grösstmöglichen Teil des attraktiven Areals mit dem grossvolumigen Baumbestand zu belassen und die Eingriffe zu minimieren. «Wir erhalten die Umgebung als Teil der Identität für das ganze Quartier», erklärt Peter Oestreich.

Die Jury hält in ihrem Bericht fest, die Setzung der Neubauten zeuge «von einer präzisen städtebaulichen Lesung des Ortes». Die GHG CP-Schule als öffentlich wirksame Nutzung reiht sich in die Folge der grossmassstäblichen Bauten des Schulhauses Zil und der Klinik Stephanshorn ein und schafft mit einem gut proportionierten Eingangshof an der Brauerstrasse eine klare, angemessene Adresse.

Die Wohngruppen der GHG Riederenholz werden in zweiter Lage mit Aussicht über die CP-Schule in den natürlichen Hangverlauf eingebettet. Vier Wohngruppen sind als viergeschossige Reihenhäuser konzipiert. Ihre beiden unteren Geschosse haben je barrierefreie direkte Zugänge. Die fünfte Wohngruppe funktioniert nach demselben Prinzip, ist als Einzelgebäude aber leicht versetzt und bietet für die dort wohnenden Kinder und Jugendlichen eine gewisse Eigenständigkeit.

Rasche Realisierung angestrebt

Die GHG will die nächsten Schritte auf dem Weg zur Realisierung rasch angehen, so dass sie baldmöglichst mit einem konkreten Bauprojekt eine Baueingabe machen kann. Zu diesen nächsten Schritten gehört auch der Dialog im Quartier.

«Die kontinuierlich steigenden Schülerzahlen im Sonderschulbereich drücken. Die GHG CP-Schule und die GHG HPS St.Gallen laufen platzmässig beide am Anschlag und müssen mit Zwischenlösungen arbeiten», sagt Patrik Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der GHG.

Die Realisierung der beiden Neubauten wird etappiert verlaufen: Zuerst werden die fünf Wohngruppenhäuser gebaut, dann das bestehende Wohnheim zurück- und das Schulhaus neu gebaut. Sobald dieses bezugsbereit ist, wird die GHG CP-Schule von Birnbäumen ins Riederenholz ziehen, so dass die Schulanlage Birnbäumen für die GHG HPS St.Gallen saniert werden kann.

«Wir spielen gewissermassen Standort-Domino, so dass die GHG HPS St.Gallen ihren Betrieb schliesslich von sieben auf drei Standorte reduzieren kann», sagt Petra Mantz.

Lageplan der Neubauten für die GHG CP-Schule und die GHG Riederenholz (weiss) Bild: zVg

2024: hohe Auslastung, hohe Zufriedenheit

Parallel zur Integration der GHG Riederenholz und zum Projekt Riederenholz trieb die GHG im Geschäftsjahr 2024 Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten in der GHG Sonnenhalde Tandem voran, um ihren Klienten noch selbstständigeres Wohnen zu ermöglichen. «Wir schauen immer: Was braucht die Gesellschaft?», führt GHG-Präsident Heinz Loretini aus.

Dass die GHG die Bedürfnisse der Gesellschaft trifft, zeigt die Vollauslastung der Sonderschulen wie auch der beiden Alters- und Pflegezentren GHG Maurini und GHG Rosenberg. Auch die Klienten – insgesamt sind es über 2000 in der Region St.Gallen – bzw. ihre Eltern, Angehörigen und gesetzlichen Vertreter stellen der GHG und ihren Leistungen ein sehr gutes Zeugnis aus.

Das zeigen die Resultate einer Zufriedenheitsbefragung, welche die GHG Anfang 2025 durch ein unabhängiges externes Unternehmen durchführen liess: Die Gesamtzufriedenheit liegt in allen Bereichen bei rund drei Vierteln bis über 95 Prozent. «Die Resultate helfen uns nicht nur, Verbesserungspotenzial zu erkennen, sondern auch, Stärken zu benennen», freut sich Heinz Loretini.

Der Umsatz, den die 832 Mitarbeiter der GHG per Ende 2024 erwirtschafteten, stieg um 9 Millionen Franken auf 70 Millionen Franken an. Zugleich stieg auch der Aufwand. Dazu trugen ein Ausbau des Leistungsangebots – etwa mit der Integration der GHG Riederenholz –, steigende Schülerzahlen und die höhere Auslastung in den Bereichen Kinder und Alter sowie eine Zunahme der Spendeneinnahmen bei.

Schliesslich resultierte ein Gewinn von 0,9 Millionen Franken für Reinvestitionen zugunsten der Klienten.

Die GHG: «Ich sein – so, wie ich bin»
Die Gemeinnützige und Hilfs-Gesellschaft der Stadt St.Gallen (GHG) engagiert sich in der Region St.Gallen für über 2000 Menschen mit einem besonderen Betreuungs- und Unterstützungsbedarf. Sie bietet spezialisierte Angebote für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie ältere Menschen und betreibt ein Brockenhaus. Die GHG wurde 1816 gegründet und setzt sich seit jeher für ein selbstbestimmtes Leben und einen erfüllten Alltag der ihr anvertrauten Personen ein. Sie beschäftigt über 800 Mitarbeitende in insgesamt acht Institutionen.
www.ghg-sg.ch

pd/stz.
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