Was dies konkret bedeutet, erfuhren die aktiven und ehemaligen Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen bei ihrer diesjährigen Waldexkursion am Freitagnachmittag vor Pfingsten.
Die gefällten Bäume werden unterschiedlich verwendet: Ein Teil dient als Hack- oder Bauholz, einige Stämme fanden als Telefonstangen Verwendung. Damit die gesunden und starken Bäume genug Raum und Licht zum Wachsen haben, werden schwache, kranke oder nicht erwünschte Bäume gefällt. So lässt sich ganz vereinfacht das Ziel einer Durchforstung zusammenfassen.
Und genau dies geschah im letzten Winter im Anschwiler Wald (Eigentum des Kath. Konfessionsteils) auf einer Fläche von rund drei Hektaren. Der betroffene Wald ist überwiegend als Schutzwald eingestuft, wie die heutigen und früheren GPK- Mitglieder während der Führung von Förster Patrik Schilling erfuhren. Diese Klassifizierung hat seinen Grund: Der Wald schützt vor Überschwemmungen, indem er verhindert, dass der Chellenbach zu schnell über die Ufer tritt. «Der Wald fängt rund die Hälfte des Regens bereits in den Baumkronen ab», erklärte Schilling.
Zudem könne der lockere, durchwurzelte Boden deutlich mehr Wasser aufnehmen als etwa ein kompakter Landwirtschaftsboden.
Vom Baum zum Telefonmast
Nebst solch grundsätzlichen Informationen zur Waldpflege, interessierte die Anwesenden auch, was denn mit den gefällten Bäumen und dem Holz geschieht oder bereits geschehen ist.
Es ist ganz Unterschiedliches: Ein Teil des Holzes wurde gehackt. «Dieses Laubhackholz wird in der Kaserne Neuchlen zum Heizen benutzt», so Schilling. Dabei zeigte er auf einen entsprechenden Hackholzhaufen vor Ort. An einer anderen Stelle stapeln sich Nadelnutzholz-Stämme. Diese werden im Verlauf vom Juni abtransportiert und gelangen hierbei gemäss dem Förster zu einer Holzbauunternehmung in Gossau.
Besonders aufmerksam wurde die Gruppe, als zu erfahren war, dass aus einem Teil des Baumbestandes auch Telefonstangen gefertigt wurden. Damit die Bäume die hierzu notwendigen Anforderungen aufweisen, müssen sie lange und eng bei einander stehen.
«Es gibt nur noch wenige Waldeigentümer, die solche Bestände anbieten können», sagte Patrik Schilling. Schweizweit gibt es rund 300'000 Telefonstangen aus Holz – im Schnitt wird eine Stange jeweils nach zwanzig Jahren ersetzt.