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Stadt St.Gallen
22.05.2025

Mitte: «Nein zum Abbau eines Generationenfestes»

Kinderfest 2024
Kinderfest 2024 Bild: Jonas Schönenberger
Die Mitte Stadt St.Gallen zeigt sich befremdet über den Entscheid des Stadtrats und der Direktion Bildung und Freizeit, das nächste St.Galler Kinderfest auf das Jahr 2028 zu verschieben – und damit auf einen neuen Vierjahresturnus zu setzen. Die Mitte kann diesen Schritt weder nachvollziehen noch unterstützen.

Hier hat der Stadtrat laut der Mitte wieder einmal aufgezeigt, dass er das Gespür der Bevölkerung verloren hat und es an Weitsicht für die Bedeutung dieses Anlasses für unsere Stadt fehlt. Was «leichtfertig» als organisatorische Entlastung verkauft wird, sei in Wahrheit ein Rückbau eines einmaligen städtischen Traditionsanlasses – auf dem Rücken der Kinder.

Der Entscheid gefährde die Teilhabe ganzer Oberstufen-Jahrgänge an einem der bedeutendsten und traditionsreichsten Volksfeste der Stadt. Das Kinderfest, seit 1968 im Dreijahresrhythmus durchgeführt, gehöre zum kulturellen Erbe der Stadt – und sei zugleich ein lebendiger Ausdruck des gesellschaftlichen Zusammenhalts, wie ihn die Mitte konsequent vertrete.

Hoher Wert des Kinderfests

Die Mitte lehnt die Verschiebung auf 2028 ab und spricht sich entschieden gegen eine Ausdehnung des Turnus auf vier Jahre aus. Für sie überwiegt der gesellschaftliche, pädagogische und symbolische Wert des Kinderfests klar. Das St.Galler Kinderfest ist mehr als ein Anlass – es stiftet Identität, Gemeinschaft und Zugehörigkeit. In einer Zeit zunehmender Individualisierung sei Kontinuität wichtig.

Ein Fest, auf das sich ganze Generationen verlassen können, dürfe nicht beliebig verschoben oder reduziert werden. Eine Verschiebung sende ein falsches Signal: Dass wir in herausfordernden Zeiten zuerst bei Kindern und der Bildung sparen. Das sei das Gegenteil einer zukunftsgerichteten Politik.

Bildung heisst für die Mitte auch emotionale Erlebnisse schaffen – das Kinderfest gehört dazu. Die erwähnten Herausforderungen seien real, doch sie verlangen nach Lösungen – nicht nach einem Rückzug. Die Mitte fordert den Stadtrat auf, neue Formen der Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Vereinen, Zivilgesellschaft und Stiftungen zu prüfen. Die Mitte steht für pragmatische Wege statt Absagen. Kinder und Familien verdienen Verlässlichkeit.

Entscheid überdenken

Die Mitte Stadt St.Gallen fordert den Stadtrat und die Direktion Bildung und Freizeit auf, den Entscheid zu überdenken und sich für die Durchführung des Kinderfests spätestens im Jahr 2027 einzusetzen. Sie bekennt sich klar zum bisherigen Dreijahresturnus und steht bereit, politische und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, um dieses wichtige Fest für kommende Generationen zu sichern.

pd/tan
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