Hans Rudolf Schibli (*16. März 1927) war vieles: Pfarrer, Kirchenratspräsident, Familienmensch, Geschichtenerzähler, Gastgeber. Dabei war die Theologie zunächst gar nicht sein Ziel. Ursprünglich wollte er Journalist oder Politiker werden. Ein pragmatischer Vater und eine ebensolche Ausbildung zum Lehrer führten ihn auf Umwege – bis ihn eine Sonntagschullehrerin um Vertretung bat.
Die Vorbereitung auf diese Aufgabe wurde zur Wende.
Pfarrer Christian Lendi erkannte das Potenzial und überzeugte Schiblis Vater, dem Sohn das Theologiestudium zu ermöglichen. In nur vier Jahren absolvierte Hans Rudolf Schibli dieses – seine Abschlussarbeit schrieb er über die Täufer in St.Gallen.
Es folgten Pfarrstellen in Stein SG und Kreuzlingen, bevor er 1961 nach St.Georgen kam – in jene Kirchgemeinde, die zu seinem Lebensmittelpunkt wurde und in der auch ich ihn als Primarschüler kennenlernen durfte.