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Stadt St.Gallen
27.02.2025

«Wie geht es den Tauben in der Stadt?»

Bild: pixabay.com
Die Grüne-Politikerin Cornelia Federer sorgt sich um das Wohl der Tauben in der Stadt St.Gallen. In einer schriftlichen Interpellation fragt sie den Stadtrat, welche Schritte zum Schutz der Tauben geplant sind.

Die gemeinsame Geschichte von Stadttauben und Menschen ist schon Jahrhunderte alt: In der Antike galt die Taube als Symbol für Unschuld und Sanftmut. Die Felsentaube war der erste Vogel, den die Leute zu sich holten und domestizierten, um Eier, Fleisch, Federn und Dung zu erhalten. Sie wirkte auch als Brieftaube und wird heute noch als Hochzeitstaube eingesetzt.

Bis heute stehe sie laut Cornelia Federer als Symbol für Frieden, Liebe und Treue. Das Thema Tauben polarisiere immer wieder auch die Bevölkerung, davon zeugten Anfragen im Stadtmelder und diverse Zeitungsartikel. «Einige Menschen in der Stadt lieben Tauben und beobachten die teilweise zutraulichen Tiere gerne, für andere Bewohner sind die Tauben eine lästige Plage,» erklärt Cornelia Federer.

Die Stadttauben seien Nachkommen verwilderter Haustauben und brüten in Nischen und nicht auf Bäumen. Diese Tauben werden nach Cornelia Federer deshalb weder als Wildtiere noch als Haustiere behandelt.

Verdauungsprobleme durch Futter

Was sie in der Stadt im Abfall finden oder ihnen gefüttert wird, entspreche oft nicht ihren Bedürfnissen, wodurch sie Verdauungsbeschwerden bekommen. Der Taubenkot sei dadurch flüssig und nicht kompakt, was zu «sichtbaren Problemen» führe, welche sogar die Denkmalpflege beschäftige.

«Je mehr Futter zur Verfügung steht — wenn es auch nicht artgerecht ist — fördert Population und Krankheiten der Tauben», erklärt Cornelia Federer. Kranke Tauben dürfen laut St.Galler Tierärzten nicht behandelt werden, weil sie Wildtiere sind.

Von der Wildvogelpflegestation sei zu vernehmen, dass sie entsprechend der Weisung des Kantonalen Amtes für Natur, Jagd und Fischerei die Stadttauben nicht pflegen dürften, weil diese verwilderte Haustauben seien. 

Cornelia Federer bittet den Stadtrat daher um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Führt die Stadt St.Gallen ein Monitoring über den ungefähren Bestand und die Gesundheit der Stadttauben?
  2. Hat die Stadt St.Gallen ein Taubenmanagement, wie bspw. die Städte Bern, Winterthur und Schaffhausen? Falls nicht, sieht der Stadtrat in dieser Hinsicht Handlungsbedarf?
  3. Welches Ziel verfolgt die Stadt im Umgang mit den Stadttauben und wie ordnet der Stadtrat die Aussagen von Tierärzten und Wildvogelpflegestation ein?
  4. In welchen Fällen (insbesondere bei welchen Krankheiten) und zu welchem Zweck werden von der Polizei gezielte Abschüsse von Tieren vorgenommen?
  5. Gibt es in der Stadt Taubenschläge, wie es z.B. von Kirchen in Bern bekannt ist? Falls nicht, wäre der Stadtrat bereit, solche Taubenschläge zu erstellen, um die Population zu beeinflussen und auch Informationen über ihren Gesundheitszustand zu erkennen?
pd/tan
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