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Stadt St.Gallen
13.02.2025
13.02.2025 18:08 Uhr

«Im Schatten der Träume» startet im KinoK

Bruno Balz und Michael Jary 1955 bei der Arbeit an «Zwei Herzen im Mai»
Bruno Balz und Michael Jary 1955 bei der Arbeit an «Zwei Herzen im Mai» Bild: Bruno Balz Archiv
Am 18. Februar 2025 feiert um 18 Uhr der Dokumentarfilm «Im Schatten der Träume» von Martin Witz im Kinok in der Lokremise Premiere. Der Regisseur stellt seinen Film über Deutschlands «Traumpaar für Schlager und Film» persönlich vor.

Im Zentrum stehen der Texter Bruno Balz (1902–1988) und der Komponist Michael Jary (1906–1988). Mit Liedern wie «Kann denn Liebe Sünde sein?», «Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh’n» oder «Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern» stehen sie für zeitlose leichte Muse.

Mit den beiden erstgenannten Songs erreichte Zarah Leander Kultstatus in Filmen, die in der Nazi-Zeit die Moral der Deutschen im Krieg heben sollten.

Dabei war das Verhältnis von Balz und Jary zum Regime durchaus komplex: Balz war homosexuell und kam nur dank Jary, den die Nazis einst als «Kulturbolschewisten» beschimpft hatten, aus der Gestapo-Haft frei.

Regisseur Martin Witz zeichnet die bewegten Biografien des vergessenen Künstlerduos mit seltenem Archivmaterial nach und lässt sie dank Experten wie dem Pianisten Götz Alsmann, dem Gay-Aktivisten Manfred Herzer oder der Filmhistorikerin Klaudia Wick von der Deutschen Kinemathek lebendig werden.

Dieter Osswald schreibt auf Programmkino: «Zum visuellen Trumpf gerät in dieser kurzweiligen Zeitreise das Füllhorn zahlreicher Filmausschnitte in erstklassiger Qualität. Und die unbekannten Hintergründe hinter Hitlers Hitfabrikanten klingen dabei so abenteuerlich, dass sie durchaus für einen Spielfilm taugen könnten.»

Das Gespräch mit Regisseur Martin Witz moderiert der Filmwissenschaftler Till Brockmann.

pd/tan
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