Während Lugano mit dem Remis bald einmal zufrieden war, spürten die Espen, dass hier mehr möglich ist.
Die Gäste erwischten jedoch den besseren Beginn. In der Startphase entwickelte Lugano viel Druck und drängte die Espen in ihren Strafraum zurück.
In der achten Minute dann das erste offensive Lebenszeichen von uns, das ausgerechnet von Lukas Daschner kam. Die Neuverpflichtung stand gleich in der Startformation und hatte einen guten Einstand, bis er in der 79. Minute durch Betim Fazliji ersetzt wurde.
Doch der erste Treffer gelang den Luganesi. In der 27. Minute schlug Cimignani einen langen Ball auf Stürmer Koutsias, der sich im Rücken von Albert Vallci davonschlich und mit seinem Kopfball Lawrence Ati Zigi keine Chance liess.
Und fünf Minuten später hätte Lugano die Führung ausbauen können – ja sogar müssen. Schon der Schlenzer von Captain Bottani war gefährlich und Zigi musste seine ganze Klasse auspacken. Aber was er dann eine Sekunde später beim Nachschuss von Brault-Guillard zeigte, das war schlicht und einfach Weltklasse. So bleib es beim 0:1 zur Pause.
In dieser passte Maassen das System etwas an, nahm aber noch keine personellen Wechsel vor. Unser Spiel war nun deutlich verbessert, ein Tor gelang uns vorderhand aber noch nicht.
Dafür hatten die Gäste in der 62. Minute bei einem Freistoss eine weitere Topchance, die Bislimi aber fast schon fahrlässig vergab. Kurz danach brachte Enno Maassen mit Felix Mambimbi und Jean-Pierre Nsame frische Offensivkräfte.
Mihailo Stevanovic kam dem Ausgleich mit seinen zwei Torchancen in der 68. und 72. Minute näher, doch es brauchte einen Geniestreich des Duos Lukas Görtler und Christian Witzig in der 76. Minute. Der Captain chipte den Ball in den freien Raum, in den Witzig lief, und dieser haute den Ball direkt und aus der Drehung in die weite linke Ecke. Ein Tor, das das Eintrittsgeld alleine schon wert war.
Doch es sollte noch besser kommen, denn die letzte halbe Stunde spielte nur noch der FCSG. Das musste auch Luganos Coach Croci-Torti nach dem Spiel neidlos anerkennen. Manchmal sei der Gegner einfach besser und das müsse man akzeptieren, sagte er an der Medienkonferenz.
Dass der Tessiner etwas zerknirscht dort sass lag an Christian Witzig. Dieser wurde eine Minute vor dem Schlusspfiff von Nsame eingesetzt und drosch den Ball unter die Latte. Der kybunpark explodierte.
Stadionsprecher Richi Fischbacher sprach in der Euphorie von einer «magischen Nacht» und in den Katakomben entfuhr unserem Ex-Spieler Mattia Zanotti ein italienisches Schimpfwort, gefolgt jedoch von einem spitzbübischen Lächeln, als er seine ehemaligen Kollegen erblickte.
Und an der Medienkonferenz meinte Luganos Coach, ebenfalls mit einem Lächeln, dass er Christian Witzig gerne nach Lugano mitnehmen würde.