Die Wildkirchli-Höhlen (AI) sind wie auch die anderen Ostschweizer Höhlen Wildenmannlisloch und Drachenloch (beide SG) von hoher Bedeutung in der Archäologie und in der Archäozoologie. Weltweit bekannt wurden anfangs des 20. Jahrhunderts die Wildkirchli-Funde Emil Bächlers, St.Galler Naturforscher und Direktor des Naturmuseums St.Gallen. Dabei handelt es sich insbesondere um Funde aus der Zeit der Neandertaler sowie um unzählige Knochen von Höhlenbären und anderen Eiszeittieren.
Neue Untersuchungen sind lohnenswert
«Die mittelpaläolithische Epoche und insbesondere das Leben der Neandertaler stehen in der aktuellen wissenschaftlichen Forschung stark im Fokus», erklärt Wegmüller. Um mehr über die Hinterlassenschaften, Ernährung und nicht zuletzt über die Kunst und Kultur der damaligen Bewohner zu erfahren, könnten sich erneute archäologische Untersuchungen lohnen.
«Die letzten Ausgrabungen hier sind schon über 60 Jahre her», ordnet Dr. Leandra Reitmeier-Naef die ersten Untersuchungen ein, «neue Methoden erlauben es, mit gezielten Sondierungen die Datierung, die Umweltveränderungen und die Lebensbedingungen der Neandertaler viel detaillierter und genauer zu rekonstruieren und die bereits bekannten Funde neu zu beurteilen».