Machen wir uns nichts vor: Ein Sieg des SC Brühl am Sonntag gegen den FC Lugano und damit ein Weiterkommen im Cup, das ist kaum zu erwarten, es wäre eine mittlere Sensation. Zu klar sind die Verhältnisse: Hier der FC Lugano, letzte Saison Vizemeister der Super League und zuletzt nicht weniger als dreimal in Folge im Cupfinal. Und da der SC Brühl, bestückt mit Semiprofis in der dritthöchsten Liga, der Promotion League.
Geschlossene Mannschaftsleistung, alle bei hundert Prozent
Wie will da Brühls Trainer Denis Sonderegger den Zwei-Klassen-Unterschied am Sonntag wettmachen? «Wenn ich das Geheimrezept hätte, würde ich es gerne verraten», lässt Sonderegger wissen, und dann noch etwas konkreter: «Wir brauchen aber eine geschlossene Mannschaftsleistung, und dazu brauchen wir jeden Einzelnen zu hundert Prozent.»
Er wolle mutigen Fussball spielen lassen, mit viel Leidenschaft und dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten, sagt der Trainer weiter, so könne ja vielleicht dann doch noch etwas gerissen werden.
Niederlage gegen Aufsteiger – erkämpfter Auswärtssieg
Brühls Formstand ist nach den ersten zwei Spielen in der Promotion League noch nicht auszumachen. Auf eine Heimklatsche vor zwei Wochen gegen Aufsteiger Vevey folgte am letzten Wochenende ein hart erkämpfter Auswärtssieg in Bulle. Eher zum Vergleich herangezogen werden kann da wohl das Cup-Spiel vor einem Jahr gegen Lausanne-Sport. Damals schied Brühl nach einer klaren 0:4-Niederlage aus.
Heimspiel stand auf der Kippe
Auch wenn es gegen Lugano ähnlich enden könnte, beim SCB freut man sich auf das Rencontre mit den Tessinern. Man freut sich, dass bereits im Vorverkauf wesentlich mehr Tickets abgesetzt wurden als damals gegen die Welschen, freut sich, dass in der neuen Kronen-Lounge neben den obligaten Bratwürsten auch die Tessiner Spezialität Risotto mit Luganighe serviert wird. Und man freut sich ganz grundsätzlich, dass das Cup-Spiel überhaupt Im Paul-Grüninger-Stadion stattfinden kann.
Denn lange war dies unklar: Wäre Lugano in der Champions-League-Quali gegen Fenerbahçe eine Runde weitergekommen, hätte das Spiel zwingend am Samstag ausgetragen werden müssen. Dafür gab es aber in St.Gallen keine Bewilligung, weil die Polizei mit dem St.Galler Fest ausgelastet ist – das Spiel hätte in Lugano stattfinden müssen.
