Bern hat einen, Basel hat einen, Luzern hat einen, Zürich sowieso – und sogar Winterthur hat mit der Eulach einen, wenn auch kleinen: einen Fluss in der Stadt. Nur die Gallusstadt, die sonst ja wirklich alles bietet, was man von einer Stadt erwartet, hat keinen.
Die Steinach wurde in der St.Galler Innenstadt bis 1900 nach und nach überdeckt.
1991 wurde der Steinachstollen vom Müllertor bis zur Lukasmühle eröffnet. So verschwand die Steinach unter der Erde. Dies geschah vor allem wegen des schmutzigen Wassers, das die Steinach damals führte
Vor 25 Jahren schufen unentwegte St.Galler mit Künstler Roman Signer und NVS-Co-Präsident Arthur Stehrenberger die «Vision Steinach». Sie ist aber bis heute nicht über den Visionstatus herausgekommen.
Gerade in Zeiten des Klimawandels, in denen heisse Sommer zur Norm werden, könnte ein oberirdischer Fluss wie die Steinach aber für eine dringend benötigte Abkühlung sorgen.
Ein solcher Ort lädt zum Verweilen ein, verbessert das Mikroklima in der Stadt und bietet eine natürliche Erholungsfläche mitten im urbanen Raum.
Ferner hat ein freigelegter Flusslauf auch ökologische Vorteile: Er könnte neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen und zur Artenvielfalt in der Stadt beitragen. Ein lebendiges Gewässer könnte für Fische, Vögel und Insekten ein Zuhause bieten und die Natur wieder stärker ins Stadtbild integrieren.