Der Countdown läuft: Am 27. September hat die St.Galler Bevölkerung einiges zu tun. Die Abstimmungs- und Wahlunterlagen liegen schon in den Briefkästen. Damit Sie den Überblick behalten, nimmt stgallen24 die Kandidaten unter die Lupe.
Wahlen: Die Kandidaten im Check

Heute im stgallen24-Check: Trudy Cozzio
- Kandidiert für: Stadtrat
- Partei: CVP
- Motto: «Sozialer Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit, Toleranz und Solidarität»
Werdegang
Trudy Cozzio wurde 1958 in St.Gallen geboren und ist hier aufgewachsen. Hier arbeitet sie als Primarschullehrerin und Schulische Heilpädagogin mit reichlich Berufs- und Lebenserfahrung. Politische Erfahrung konnte Cozzio aus ihrer Zeit im Stadtparlament, dem sie etwa mehr zehn Jahre angehörte, sammeln. Ausserdem ist der Name Cozzio kein unbekannter im Stadtrat. Ihr verstorbener Mann Nino Cozzio war Stadtrat, verstarb allerdings 2017 an einer schweren Krankheit.
Seither sind die Christlichdemokraten nicht mehr in der St.Galler Exekutive vertreten - das erste Mal seit 100 Jahren. An der Seite ihres verstorbenen Mannes konnte Trudy Cozzio hautnah miterleben, was es bedeutet, Stadtrat zu sein. Neben der Politik und der CVP engagiert sich die 62-Jährige auch abseits der grossen Öffentlichkeit für die Stadt: Lange Zeit arbeitete Cozzio im Quartierverein Riethüsli, der Spitex sowie im Vorstand des Alterszentrum St.Otmar mit.
Was spricht für Trudy Cozzio?
Cozzio will sich mit ihrem Erfahrungsschatz für eine lebenswerte Stadt, eine lebendige Innenstadt, eine engere überregionale Zusammenarbeit und einen starken Bildungsstandort St.Gallen einlassen. Sie sieht sich als Brückenbauerin zwischen Jung und Alt, Links und Rechts und als starke bürgerlich-soziale Stimme. Cozzio bringt ein grosses Netzwerk mit und will sich mit Leidenschaft, Herz und Erfahrung für St.Gallen einsetzen.
Auch in Sachen Mobilität hat Cozzio genaue Vorstellungen: Sie findet, dass Anreize geschaffen werden sollen, damit die Menschen vom Auto auf den Bus oder das Velo umsteigen. Das heisst: tiefere Preise und ein dichter Fahrtakt. Ausserdem brauche es laut Cozzio an Grundangebot an überirdischen Parkplätzen. Denn: In jüngster Zeit seien in der Innenstadt schon genug Parkplätze aufgehoben worden.
Was spricht gegen Trudy Cozzio?
Kritiker finden, dass Cozzio mit 62 Jahren zu alt für den Stadtrat sei. Ausserdem hätte sie nur Chancen wegen ihres bekannten Mannes.
stgallen24-Empfehlung
Trudy Cozzio bringt viel Erfahrung mit. Deshalb kann sie als Repräsentantin ihrer Generation das Gremium bereichern. Gemäss der St.Galler Fachstelle für Statistik lag die Stimmbeteiligung bei den 65- bis 74-Jährigen bei 53 bis 58 Prozent (Stand März 2019). Im Vergleich: Bei den 18-bis 39-Jährigen lag diese zwischen 21 und 27 Prozent. Dazwischen liegt die Stimmbeteiligung bei circa 30 bis 40 Prozent.
Ausserdem: Zu behaupten, dass eine Frau nur Chancen auf das Amt hätte, weil sie den Namen ihres Mannes trägt, ist patriarchalisch, unfair und passt nicht in die Zeit. Deshalb findet stgallen24, dass Trudy Cozzio die Möglichkeit erhalten sollte, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.