Zwei unterschiedliche Halbzeiten hat man heute vom FCSG gesehen. In den ersten 45 Minuten war Servette das bessere Team und ging vor etwas mehr als 9000 Fans in der 13. Minute nach einem schönen und schnörkellosen Angriff in Führung. Die Espen hatten hingegen nur wenige Torchancen, die zudem auch nicht besonders zwingend waren. Die Führung der Gastgeber zur Pause war verdient, wie auch der Trainer Peter Zeidler nach dem Spiel zugeben musste.
Doch nach der Pause agierten die Espen ganz anders. Vor allem mutiger und entschlossener. «Wir haben zu spät gemerkt, dass wir hier gegen ein sehr gutes Servette mithalten können», bedauerte Peter Zeidler, dass seine Spieler die erste Halbzeit zu harmlos auftraten. Zwischen der 50. und 71. Minute hatten sie jedoch mehrere teils sehr gute Tormöglichkeiten. Auch Servette-Trainer René Weiler konstatierte: «In der zweiten Halbzeit haben wir 25 Minuten gelitten und St.Gallen hätte ein Tor verdient gehabt.»
Aber just in dem Moment, als der FCSG dem Ausgleich immer näher kam, schoss der eingewechselte Jérémy Guillemenot das 2:0, obwohl der Angriff eigentlich schon abgewehrt war. Doch die Genfer waren vor dem Tor kaltblütig und nutzten ihre Chancen, während die Espen zu umständlich spielten und die Möglichkeiten fahrlässig vergaben. Sinnbildlich dafür steht die Hundertprozentige von Christian Witzig in der Nachspielzeit, als er den Ball aus wenigen Metern neben das Tor setzte. So muss der FCSG ohne Tore und ohne Punkte die Heimreise in die Ostschweiz antreten.