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Gast-Kommentar
Stadt St.Gallen
11.12.2023
11.12.2023 01:58 Uhr

Die Lösung für die Haltestelle Spisertor?

Die Appenzeller Bahnen wollen die Perrons beim Spisertor erhöhen, damit diese behindertengerecht werden. Dafür sollen die Parkplätze vor der Weinhandlung weichen
Die Appenzeller Bahnen wollen die Perrons beim Spisertor erhöhen, damit diese behindertengerecht werden. Dafür sollen die Parkplätze vor der Weinhandlung weichen Bild: Archiv
Am 10. Dezember war Fahrplanwechsel. Aus diesem Anlass hat sich Bruno Eberle die neue Haltestelle Rosenheimstrasse angesehen. Und daraus eine Lösung für die Situation bei der Haltestelle Spisertor abgeleitet.

Kürzlich hat der Rechtsvertreter einer Weinhandlung die Situation bei der Haltestelle Spisertor kritisiert. Dort soll die Haltestelle auf der ganzen Länge erhöht werden, damit Behinderte einen ebenen Einstieg haben.

Damit würden aber die Parkplätze der Weinhandlung nicht mehr benutzbar.

Der Anwalt hat in der Sache völlig recht, nur hat er den falschen Adressaten erwischt. Schuld ist nicht die Appenzellerbahn, sondern das dürftig verfasste Behindertengleichstellungsgesetz. Dort heisst es irgendwo sinngemäss, dass bei unverhältnismässigem Aufwand Ausnahmen bewilligt werden können.

Aber niemand weiss, wer dies darf: Eine Stadt, ein Kanton? Wahrscheinlich nicht. Und das Bundesamt für Verkehr will nicht, weil dies nur Ärger und Gerichtsfälle gibt.

Deswegen musste die Haltestelle Rank der AB Richtung Trogen aufgehoben werden – und deswegen konnten keine WCs in den neuen Zügen der AB eingebaut werden, weil behindertengerechte WCs fast die ganze Breite des Zuges benötigt hätten. Auch hier wollte niemand eine Ausnahme mit normalen WCs bewilligen. So haben nun 100 Prozent statt ein Prozent der Kunden kein WC. Das ist kundengerechte Gesetzgebung!

Aber es gibt Hoffnung. Bei der neuen Haltestelle «Rosenheimstrasse» Richtung Stadt ist der erhöhte Teil so kurz, dass nur die vorderen beiden Türen einen behindertengerechten Einstieg haben. Leute im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen werden dies schnell merken.

Genau die gleiche Lösung wäre beim Spisertor sinnvoll, nämlich die vorderen beiden Einstiege durch Leute mit Behinderung zu nutzen.

Dann könnten die Parkplätze der Weinhandlung weiterhin normal genutzt werden. Damit wären allen Beteiligten gedient.

Bruno Eberle
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