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Leserbrief
Kanton
15.09.2023
15.09.2023 09:02 Uhr

«Ärzte in den Nationalrat»

Bild: Keystone
Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit, doch gerät diese Tatsache oft in Vergessenheit. Gerade auch dann, wenn es darum geht die Gesundheitskosten zu senken, deshalb brauche es Ärzte in der Politik, schreibt Dr. med. Deborah Seitz-Hehli in einem Leserbrief.

Bald sind Nationalratswahlen. Während die grosse Mehrheit der aktuellen und der künftigen Entscheidungsträger das medizinische Tätigkeitsfeld nur aus der Theorie kennt, steht im Kanton St. Gallen mit Thomas Warzinek ein Arzt mit langjähriger Erfahrung im Kantonsrat zur Wahl. Er könnte als Praktiker im Nationalrat Einfluss nehmen, wenn es etwa um Spitalumstrukturierungen geht.

Als Ärztin kenne ich die Realität: überfüllte Notfallstationen, überarbeitetes Personal, umständliches Verlegen von Patienten ans andere Ende des Kantons, anhaltender Zeitdruck. Wenn niedergelassene Ärzte in Pension gehen, können sie immer öfters ihre Nachfolge nicht regeln; es gibt zu wenige junge Mediziner, und manche von ihnen geben ihren Beruf frühzeitig auf. Berufe in der Medizin und Pflege sind auf allen Ebenen enorm anspruchsvoll und gehen mit unregelmässigen Arbeitszeiten einher. Das alles beschleunigt den Fachkräftemangel. Wenn wir hier nicht klug und konsequent Gegensteuer geben, gefährden wir unser höchstes Gut: die Gesundheit.

Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen. Für eine langfristige Verbesserung des Gesundheitssystems brauchen wir alle Blickwinkel, insbesondere aber denjenigen der Gesundheitsprofis. Darum empfehle ich die Wahl von Thomas Warzinek, Kantonsrat in der Fraktion der Mitte und Arzt mit eigener Praxis für Urologie in Sargans. Thomas Warzinek ist sowohl fachlich als auch menschlich ein Gewinn für den Kanton St.Gallen.

Dr. med. Deborah Seitz-Hehli, Balgach
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