Mit Genugtuung habe man beim VCS im Herbst 2022 zur Kenntnis genommen, dass Stadt und Kanton gemeinsam ein vier Phasenkonzept zur Einführung von Tempo 30 in der Stadt umsetzen wollen, wie es in einer Mitteilung heisst. «Das ist eine zeitgemässe Entscheidung, die wenig kostet und sofort positive Auswirkungen hat auf Lärmschutz, Sicherheit, Mobilitätsverhalten, Verflüssigung des Verkehrs, Schadstoff-Belastung und Klimaschutz», sieht der VCS die Vorteile.
In der Vernehmlassung und mit politischen Vorstössen haben sich die Bewahrer vehement gegen dieses Konzept gewehrt. Nun knicke die Regierung vor der Autolobby ein, was betroffen mache und Enttäuschung auslöse – ausgerechnet in der Stadt St.Gallen, die dem Klimaschutzgesetz mit 70,3 Prozent zugestimmt hat. Im Gegensatz dazu steht die Thurgauer Regierung, die gleich in sechs kleineren Städten auf Kantonsstrassen Tempo 30 einführt.
VCS-Präsident Blumer hält fest: «Ich bin überzeugt, dass die St.Galler Regierung nach der in Aussicht gestellten Abklärung der Auswirkungen dieses mutlosen Entscheides wieder zum verantwortungsvollen Führen zurückfindet und Tempo 30 im Stadtzentrum auch auf Hauptverkehrsachsen unterstützen wird.»
Der VCS bleibt am Thema dran und erwartet von der Kantonsregierung bis Ende Jahr ein Bekenntnis zu Tempo 30 zum Wohl von Stadtbevölkerung und Umwelt, damit im kommenden Jahr mit Phase eins «generell Tempo 30 innerorts in der Nacht» gestartet werden kann, wie im Communiqué angekündigt wird.